Hagen. Die Hagener Horst und Ingrid Jakobs haben vor 60 Jahren geheiratet. Corona trennte sie zeitweise. Wie sie jetzt ihre Diamantene Hochzeit feiern.

Am Montag feiert das Paar anders, als ursprünglich mal geplant. Nachmittags werden Horst und Ingrid Jakobs Familienmitglieder zu Kaffee und Kuchen in eine Bäckerei einladen, abends wird in netter, überschaubarer Runde im Restaurant auf 60 Ehejahre angestoßen. Auch eine Diamantene Hochzeit muss in Corona-Zeiten abgespeckt gefeiert und Abstands- und Hygienevorschriften müssen eingehalten werden.

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Horst und Ingrid Jakobs - er ein Eilper Junge, sie ein Herdecker Mädchen - haben sich 1954 beim Sängerfest in Eckesey kennengelernt, sechs Jahre später wurde geheiratet. Die Jakobs waren früher im Obst- und Gemüsehandel selbstständig, haben zwei Söhne und drei Enkel.

„Fußball hat uns immer verbunden“, erzählt Ingrid Jakobs, „mein Mann hat aktiv Fußball gespielt und war jahrzehntelang im Vorstand bei Fichte Hagen. Natürlich waren unsere Söhne und ich immer mit auf dem Platz.“

Im Sommer sei es früher meist zur Nordsee, am liebsten auf die Inseln Langeoog, Wangerooge oder Baltrum gegangen, blickt Sohn Ingo Jakobs zurück.

In Corona-Hoch-Zeit: Nur Wäsche holen und wiederbringen

Während Ingrid Jakobs (84) heute noch immer in Eilpe wohnt, lebt Horst Jakobs (85) aufgrund seiner Erkrankungen seit 2017 im Helmut-Turck-Seniorenheim in Helfe. „Normalerweise besuche ich meinen Mann dort dreimal in der Woche. Wir drehen dann eine Runde durch die frische Luft und trinken später im Café, das zum Heim gehört, Kaffee“, sagt Ingrid Jakobs.

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In der Corona-Hoch-Zeit war das Pflegeheim - wie alle Einrichtungen dieser Art - für Angehörige und Besucher geschlossen, „ich durfte Horst nicht sehen, hab’ nur seine Wäsche geholt und wiedergebracht“, sagt die alte Dame traurig. Vor etwa drei Monaten wurden die Besuchsregeln gelockert, „seitdem darf ich Horst wieder treffen. Natürlich müssen alle im Heim eine Schutzmaske tragen, aber das geht schon.“

Bei Pflegeheim-Besuchern wird Fieber gemessen

Sohn Ingo nickt und ergänzt: „Wir müssen im Vorfeld einen Besuchstermin mit dem Personal abstimmen. Damit nicht zu viel Publikumsverkehr im Heim ist, dürfen Angehörige nur etwa einmal pro Woche kommen. Bevor wir zu den Bewohnern Kontakt haben, wird bei uns Besuchern Fieber gemessen und wir werden namentlich registriert. Aber die Sicherheit für die älteren Menschen und für die Mitarbeiter muss schließlich groß geschrieben werden.“

Was sich Ingrid Jakobs für ihre Zukunft mit Horst wünscht? „Dass wir wieder hier ins Café gehen können, dort trifft man immer bekannte Gesichter und kann sich nett unterhalten. Und Horst isst dort immer ein Eis.“