Hohenlimburg. Erstmals betätigt sich die Volksbank Hohenlimburg als Bauherr und errichtet zwei Immobilien. Was sich die Bank von dem Investment erhofft

Mit einem traditionellen Richtspruch weihte gestern die Volksbank Hohenlimburg einen besonderen Neubau ein. Bei dem Projekt betätigen sich die Volksbänker nämlich erstmals als Bauherren und nicht als Geldgeber.

Eigenes Projekt

„Bisher haben wir bei solchen Vorhaben immer die Kunden begleitet, dieses Mal machen wir es selbst“, sagt Klaus-Martin Kesper, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Hohenlimburg.

In Zusammenarbeit mit den Architekturbüros Sommer und Meier entstehen an der Scharnhorststraße zwei Mehrfamilienhäuser mit je drei Geschossen für je sechs Parteien. Dazu gibt es im Kellergeschoss eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen. Investitionssumme: mehrere Millionen Euro. Im Mai 2021 soll das Wohnhaus fertig sein. Die Volksbank will das Gebäude langfristig als Vermieter halten.

Rundgang über die Baustelle. Von links: Klaus-Martin Kesper, Vorstandsvorsitzender Volksbank Hohenlimburg, mit den Architekten Erwin Sommer und Markus Meier in der ersten eigenen Wohnimmobilie der Volksbank Hohenlimburg.
Rundgang über die Baustelle. Von links: Klaus-Martin Kesper, Vorstandsvorsitzender Volksbank Hohenlimburg, mit den Architekten Erwin Sommer und Markus Meier in der ersten eigenen Wohnimmobilie der Volksbank Hohenlimburg. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Anlage liegt im Trend

Eine Anlagestrategie, die mittlerweile bei vielen Banken im Trend liegt. „Wir sind nicht die ersten, die so ein Wohnhaus bauen und wir werden auch nicht die Letzten sein“, so Kesper. Bei den hiesigen Volksbänkern wuchs der Entschluss für das Bauvorhaben vor zwei Jahren. Die dauerhaft niedrigen Zinsen waren ein Antrieb. „Die Überlegung war: Wie kann man überhaupt noch Geld anlegen?“

Die als sicher geltenden Staatsanleihen hätten zu damaliger Zeit nach vier bis fünf Jahren die ersten Zinserträge gebracht. „Mittlerweile muss du zehn Jahre anlegen und bist immer noch nicht positiv.“

Davon ab tummeln sich immer mehr Wettbewerber im Kerngeschäft. Große Technologie-Konzerne wie Apple und Amazon bieten eigene Zahlungsplattformen an und machen den Banken ihre althergebrachten Geschäftsfelder streitig. „Es wird eine Phase der Konsolidierung geben und das wird für alle Banken zur Herausforderung“, prognostiziert Kesper. In so einem Umfeld wird der Gedanke, ein Wohnhaus zu bauen und daraus Mieteinnahmen zu erzielen, attraktiv. Für die Volksbank Hohenlimburg sei aber vorerst kein weiteres Projekt geplant. Mit den beiden Immobilien auf knapp 2000 Quadratmetern Grundstück wolle die Bank einen langfristigen Wert schaffen. „Wir haben eine Rendite, die ist nicht schlecht. Aber primär geht es um ein langfristiges, nachhaltiges Investment“, so Kesper. „Das ist besser, als es der europäischen Zentralbank für Minuszinsen zu geben.“

Wohnraum für Mitarbeiter

Darüber hinaus liefere eigener Wohnraum neue Argumente im Rennen um qualifizierte Mitarbeiter. „Wenn wir gute Mitarbeiter von außerhalb suchen, können wir diesen Wohnraum zur Verfügung stellen und unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern.“ Je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickle, solle dafür Wohnraum frei gehalten werden. „Bei zwölf Wohneinheiten ist immer irgendwo Bewegung.“

Aber auch ohne eigene Mitarbeiter wird die Volksbank wohl kaum Probleme haben, ihre neuen Wohnungen zu vermieten. Schon jetzt ist die Warteliste lang. „Als wir vor zwei Jahren den Bau angekündigt haben, gab es bereits die ersten Interessenten“, so Dennis Fulde, Vorstand der Volksbank.

Gebäude in Hagen-Mitte

Das Gebäude liegt in der Scharnhorststraße in Hagen-Mitte. Die Wohnungen haben zwischen zwei und drei Zimmer und liegen zwischen 78 und 111 Quadratmetern. Mit dabei: Terrasse oder Balkon. Kaltmiete: zwischen 11 und 13 Euro pro Quadratmeter plus Nebenkosten.

Infos für Miet-Interessenten unter 02334 800933.