Hagen-Mitte. Was sich hinter der neuen S-Digital-Arena im ehemaligen Ladenlokal „Vino Terrane“ verbirgt.
100 Quadratmeter groß ist die S-Digital-Arena, die am morgigen Freitag, 14. August, im Sparkassen-Karree eröffnet wird. Der Begriff S-Digital spielt auf „Digitalisierung zum Begreifen und Anfassen“ an, und genau das soll ab sofort in dem einstigen Ladenlokal von „Vino Terrane“ möglich sein.
Zum Hintergrund: Das frühere Wein- und Ölgeschäft auf der Karree-Seite hin zur Badstraße stand schon seit längerem leer. Parallel dazu wurden der Wunsch und die Notwendigkeit zu mehr Digitalisierung auch bei der Sparkasse größer.
Idee reifte schon im vergangenen Jahr
„Die Idee, in dem einstigen Ladenlokal einen Treffpunkt, an dem Digitalisierung erklärt und präsentiert wird, einzurichten, reifte schon im vergangenen Jahr“, blickt Frank Walter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hagen/ Herdecke, zurück. Die Eröffnung des neuen Treffpunkts für Kunden und (Noch-)Nicht-Kunden, die sich in Sachen Online-Banking und Co. dort beraten lassen können, war für Februar/März angepeilt, doch Corona zerschlug die Pläne.
Wie man sich den neuen Bereich, der ausschließlich durch die Kundenhalle zu betreten ist, vorstellen muss? Ein wenig wie einen Apple-Store mit digitalen Spielerein, aber auch als Bereich mit einer großen Info-Insel mit sechs Serviceplätzen, kleiner Beraterecke und einer Freifläche mit Sitzkissen, die für kleinere Veranstaltungen wie Vorträge genutzt werden kann.
Neun Mitarbeiter abgestellt
Neun Mitarbeiter hat die Sparkasse für S-Digital abgestellt, mindestens zwei Berater werden von montags bis freitags gleichzeitig auf der Fläche präsent sein.
Achim Wyen, Leiter des Bereichs Digital Banking, bringt es auf den Punkt: „Bevor sich die Leute zu Hause an ihrem Smartphone technisch abstrampeln, sollen sie lieber zu uns kommen.“ Wobei Wyen betont, dass Technik-Affinität und das Interesse für Digitalisierung keine Frage des Alters seien.
Wie ein Besuch, der spontan oder mit Terminvereinbarung stattfinden kann, aussehen könnte? „Am besten bringen jene, die spezielle Fragen haben oder sich einfach im Online-Banking fit machen lassen möchten, ihr eigenes Smartphone mit“, empfiehlt Achim Wyen, „wir halten hier aber auch Android-Geräte von Samsung und iPhones aus verschiedenen Generationen vor Ort.“ Freies WLAN ist in der S-Digital-Arena verfügbar, „und wir helfen auch beim Installieren einer App.“
Ergänzung zur Kundenhalle
Der neue Bereich wird nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zur vor wenigen Monaten modern umgestalteten Kundenhalle gesehen, daher gibt es auch keine räumliche Abtrennung zur großen Halle.
„Gerade in der Corona-Zeit ist der Wunsch, Geschäfte – natürlich auch Bankgeschäfte – von zu Hause aus zu erledigen, größer geworden. Aus Sicherheits- und Bequemlichkeitsgründen“, sagt Achim Wyen. Mehr als die Hälfte aller Sparkassen-Kunden sei mittlerweile im Online-Banking unterwegs.
In der S-Digital-Arena werden fachliche und spielerische Themen aufgegriffen, „wir bieten ,Erste Hilfe beim Online-Banking’ an, liefern Börseninformationen, Wirtschaftsnachrichten und laden die Besucher zum entspannten Spielen ein“, ergänzt Frank Mohrherr, stellvertretendes Vorstandsmitglied.
Montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet
Die S-Digital-Arena im Sparkassen-Karree hat montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Mindestens zwei Berater stehen zeitgleich für Ratsuchende parat.
Die Berater stellen sich mit Vornamen vor, „das ist zeitgemäß, aber wir wollen die Anredekultur in unserem Haus natürlich nicht gänzlich ändern“, versichert Achim Wyen, Leiter des Bereichs Digital Banking. Auf den Namensschildern der Berater stehen deshalb auch weiterhin Vor- und Zunamen.
Auf der freien Fläche im hinteren S-Digital-Bereich wird am Samstag, 22. August, um 11 Uhr ein kostenloser Vortrag zum Thema „Sicher im Netz - so geht’s“ angeboten. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen dürfen allerdings nur maximal zehn Besucher nach vorheriger Anmeldung teilnehmen. Weitere Vorträge sind geplant.
Was sich dahinter verbirgt? Die Kunden können sich eine 3-D-Brille aufsetzen und in virtuelle Welten abtauchen, einen interaktiven Informationsbildschirm nutzen oder einen 3-D-Drucker inspizieren.
Man könne heute nicht mehr ausschließlich einspurig fahren und Kunden in Filialen beraten, sondern müsse einen Multichannel-Weg einschlagen, unterstreicht Frank Mohrherr. Persönliche Gespräche mit Kunden würden natürlich wie bisher geführt, wobei die telefonische Beratung in den letzten Corona-Monaten deutlich zugenommen hätte.
Worauf das Sparkassen-Team stolz ist? „Es gibt weit größere Häuser in größeren Städten, die bieten keinen digitalen Treffpunkt an. Bislang gibt es vielleicht eine Handvoll Sparkassen deutschlandweit, die solche Flächen eingerichtet haben, da sind wir in Hagen ganz vorne mit dabei“, betont Achim Wyen.