Hagen-Emst. Wie weit die Pläne für den Emster Supermarkt fortgeschritten sind und was sich sonst noch an der Haßleyer Straße ansiedeln könnte.
Geduld ist bei Bauvorhaben gefragt. Erste Überlegungen, den Supermarkt an der Gerhart-Hauptmann-Straße auf Emst zu vergrößern bzw. zu verlegen, gab es bereits 2005.
Und wie ist der heutige Stand? Wenn es zu keinen Projektverzögerungen kommt, könnte „Rewe - Ihr Kaufpark“ in zwei Jahren, sprich, im Sommer/Herbst 2022, an der Haßleyer Straße eröffnet werden.
„Vor 15 Jahren gab es eine erste Bürgerversammlung, die Verwaltung plante damals, einen neuen Supermarkt auf dem Emster Marktplatz zu bauen, doch davon wollten die meisten Emster nichts wissen“, erinnert sich Jörg Meier, SPD-Ratsherr und selbst Emster.
Vollsortimenter mit Verkaufsfläche von 350 Quadratmetern zu klein
Nach 2005 ploppte das Thema Emster Supermarkt immer mal wieder auf, schließlich ist der Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von 350 Quadratmetern für heutige Zeiten viel zu klein.
Vor fünf Jahren wurde es im Rahmen des kommunalen Einzelhandelskonzeptes dann konkret und drei Vorschläge kamen auf den Tisch: Neubau auf dem Emster Marktplatz, Neubau/ Ersatz für die Emster Ladenzeile Am großen Feld und Beibehaltung des Standortes an der Gerhart-Hauptmann-Straße. Favorisiert wurde schließlich die Idee, einen neuen Supermarkt auf der Freifläche gegenüber der Feuerwache (auf dem ehemaligen Abenteuerspielplatz) zu realisieren.
Stadt muss Satzungsbeschluss fassen
Beim Ideenwettbewerb, der Ende 2017 ausgeschrieben wurde, machte das Planungs- und Architekturbüro Rocho aus Wuppertal das Rennen.
„Darüber sind wir sehr froh, denn wir hatten Rocho damit beauftragt, einen Entwurf für uns zu erarbeiten“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von Michael Brücken Hagen/ Rewe-Ihr Kaufpark. „Derzeit läuft ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren, dem der konkrete Entwurf von Rocho zugrunde liegt“, erläutert Jörg Meier. Der Rat der Stadt müsse dann einen Satzungsbeschluss fassen, damit der Bebauungsplan veröffentlicht und rechtskräftig werden kann. Erst dann könnten Anwohner, die sich gegen den Neubau wehren, Klage einreichen.
Bauzeit liegt bei etwa neun Monaten
Das Prozedere rund um das Bebauungsplanverfahren könne eineinhalb Jahre dauern, dann folge eine Bauzeit von etwa neun Monaten, so dass eine Eröffnung in der zweiten Jahreshälfte 2022 angestrebt werde, so der Ratsherr.
Offenlegung im Rathaus
Die Zukunft des bestehenden Kaufpark-Ladenlokals samt des zweiten Gebäudeflügels mit Café/Bäckerei Käsgen, Kiosk, Änderungsschneiderei sowie Wohnungen ist noch nicht geklärt, der Komplex verteilt sich auf mehrere Eigentümer.
Die Pläne für den neuen Supermarkt werden im Herbst/ Winter (wahrscheinlich im Rathaus) noch einmal offen gelegt, so dass jeder Interessierte Anregungen und Bedenken äußern kann.
Einige Anwohner der Gerhart-Hauptmann-Straße, so wurde auf einer Bürgerversammlung vor einigen Jahren deutlich, befürchten durch den Neubau auf der Freifläche in direkter Nähe eine Wertminderung ihrer Wohnhäuser. „Die Politik wägt zwischen privatem und öffentlichem Interesse ab. Aber die Sorgen der Anwohner werden sehr ernst genommen“, versichert Jörg Meier.
Sichelförmiger Neubau geplant
„Natürlich ist eine Abschirmung der direkten Nachbarn wichtig“, sagt Geschäftsführer Christian Schneider, „und der Entwurf, der nun realisiert wird, setzt auf eine elegante Abschirmung.“ Der sichelförmige Neubau, dessen Dach begrünt werden soll, wirkt wie ein Lärmschutzhügel, der die Wohnbebauung abschirmen soll. Die 90 Kundenparkplätze werden - genau wie die Anlieferungszone - über die Haßleyer Straße angesteuert, „niemand, der zum Laden will, muss wie bislang nach Emst reinfahren“, lobt Schneider den Entwurf. Die derzeitigen Mitarbeiter des Rewe-Marktes auf Emst werden im neuen, 1500 Quadratmeter großen Vollsortimenter beschäftigt. https://www.wp.de/staedte/hagen/neuer-markt-auf-emst-wohl-erst-2020-id212339683.html
„Außerdem gehört zu dem Komplex ein Drogeriemarkt“, ergänzt Schneider. Ob auf der 750 Quadratmeter großen Fläche DM, Rossmann oder Müller ansiedelt, steht noch nicht fest. „Zusätzlich vermieten wir eine dritte, 100 Quadratmeter große Fläche. Darüber, welche Branche sich dort niederlassen könnte, werden noch Gespräche geführt.“