Wehringhausen. Der Poetry Slam am 8. August auf dem Hinterhof des Pelmke-Kulturzentrums hält eine Besonderheit bereit.

In Sachen Poetry Slam ist die Pelmke in Wehringhausen absoluter Vorreiter. „Wir bieten das Format, das 1986 in Chicago erfunden worden ist und sich seitdem über die ganze Welt verbreitet hat, seit 2010, also seit zehn Jahren, bei uns im Kulturzentrum an“, sagt Jürgen Breuer. Der Pelmke-Geschäftsführer ergänzt: „Damit gehören wir zu einer der ersten Veranstaltungsstätten in ganz NRW.“

Der bekannte Slammer Partick Salmen ist am Samstag nicht dabei, gastiert jedoch am 2. Oktober in der Pelmke.
Der bekannte Slammer Partick Salmen ist am Samstag nicht dabei, gastiert jedoch am 2. Oktober in der Pelmke. © Pelmke

Für Poetry Slam (die moderne Form der Dichtkunst beschäftigt sich auf unkonventionelle Art mit Lyrik und Poesie) ist die Pelmke also eine gute Adresse, „durch uns sind einige Mitglieder der Szene allgemein bekannt geworden“, sagt Sarah Jung, Mitarbeiterin im Bereich Booking, nicht ohne Stolz.

Erste Kulturveranstaltung nach Corona

Patrick Salmen und Sebastian 23 seien regelmäßig in der Pelmke aufgetreten und würden mittlerweile Soloauftritte präsentieren. „Wir freuen uns ungemein, am Samstag zur ersten Kulturveranstaltung nach Corona einladen zu können“, so Sarah Jung. Nach einem halben Jahr ohne Veranstaltungen startet die Pelmke am 8. August um 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) mit dem Event „Open Air Poetry Slam im Hinterhof der Pelmke“.

Von bislang sieben Teilnehmern sind sechs weiblich

Bislang haben sich sieben Teilnehmer- darunter sechs Frauen - angemeldet. Das ist echt ‘was Besonderes, denn normalerweise ist Poetry Slam immer noch eine Männerdomäne“, erklärt Jung und ist gespannt auf den Auftritt von zum Beispiel Anna-Lisa Tuczek aus Wuppertal. Sie ist ein erfolgreicher Nachwuchsstar und war bereits Teilnehmerin der Rheinland-Pfalz-Meisterschaften. Der einzige männliche Teilnehmer (zumindest bislang): Florian Stein aus Bochum, mehrmaliger Finalist der NRW-Meisterschaften.

Sebastian 23 tritt am 25. September als Solo-Slammer in der Pelmke auf 
Sebastian 23 tritt am 25. September als Solo-Slammer in der Pelmke auf  © Friederike Becht

Bei jedem Wettbewerb in der Pelmke gibt es auch eine sogenannte „Wildcard“, sprich, jeder kann sich am Abend am Einlass melden und somit spontan selbst an der Veranstaltung teilnehmen. „Im Schnitt gibt es bei jedem dritten Slam einen Freiwilligen“, sagt Sarah Jung, „es erfordert ein bisschen Überwindungskraft, aber macht auch total Spaß.“

Moderiert wird der Open-Air-Wettbewerb von Jan Schmidt, der selbst aus der Szene stammt. Der Bochumer hat mehrmals an den deutschsprachigen Meisterschaften und am NDR-Comedy Contest teilgenommen.

Klare Bewertungsregeln

Wie die Slammer, die ausschließlich selbst geschriebene Texte vortragen dürfen und auf Verkleidungen und Requisiten verzichten müssen, bewertet werden? In der Pelmke wird in der Vorrunde mit Bewertungstafeln, die im Vorfeld an die Gäste ausgegeben werden, abgestimmt, im Finale dann mit Applaus.

Bekannte Slammer kommen demnächst

Das Kino Babylon in der Pelmke lädt bereits am Freitag, 7. August, um 21.45 Uhr zu „Kino unterm Sternenhimmel“ auf den Hinterhof des Kulturzentrums in der Pelmkestraße 14 ein. Gezeigt wird der Film „Little Women“.

Zwei in der Szene bekannte Poetry Slammer treten mit Solodarbietungen demnächst in der Pelmke auf: Sebastian 23 ist am 25. September, Partick Salmen am 2. Oktober in Wehringhausen zu Gast.

Maximal 80 Zuschauer können den Poetry Slam am Samstag auf dem Hinterhof verfolgen. „Mehr geht aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht“, sagt Sarah Jung. Natürlich würden auch weiterhin Registrierpflicht und Abstandsregeln gelten, „und bitte Mund-Nasen-Schutz nicht vergessen“, appelliert die Mit-Veranstalterin an Interessierte.

Eine Abendkasse gibt es nicht. Tickets für 10 Euro sind an den bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter www.pelmke.de/tickets erhältlich.