Emst. Wer die neue, kleine Weinhandlung auf Emst betreibt? Der Weinkenner und -liebhaber ist in Hagen kein Unbekannter.
Er ist ein Weltenbummler. In Schweden geboren, ist er als junger Mann für zehn Jahre nach Italien gegangen. Dann hat es ihn nach Deutschland verschlagen, irgendwann wanderte er für ein paar Monate nach Kalifornien aus, kam jedoch nach Deutschland wieder zurück. „Das Leben besteht aus Zufällen“, sagt Ulf Nilson, der seit kurzem einen Weinhandel auf Emst betreibt.
Wobei es kein Zufall ist, dass der Weinliebhaber gerade im Ladenlokal an der Emster Straße 96 gelandet ist. „Das Haus, in dem das Geschäft beheimatet ist, ist einfach schön. Und die Parksituation ist durch die eigenen Parkplätze direkt vor dem Laden für eine Weinhandlung ideal.“
Start im Weinhaus Bettermann
Ulf Nilson? Richtig, der blonde Schwede, der Ende der 1990er Jahre in seinem Laden „Der Gallier“ im Weinhaus Bettermann am Emilienplatz ordentlich gezaubert hat. „Das Gebäude mit seinem Gewölbekeller war fantastisch, ich hatte ein 300 Quadratmeter großes Ladenlokal, habe zu vielen Kunstausstellungen und Events eingeladen“, blickt Nilson zurück.
Von 1999 bis 2007 war er in dem prachtvollen Gebäude ansässig, „doch das Haus war auch kalt und baufällig .“
Hang für Ausgefallenes
Einen Hang für Ausgefallenes hatte der Schwede nach eigener Aussage immer – 2007 zog er mit seiner Weinhandlung nach Halden in einen ehemaligen Schweinestall. „Das war romantisch“, lacht Ulf Nilson und fügt an: „Im Hauptgebäude war ein Bioladen beheimatet – wir ergänzten uns gut, doch nach kurzer Zeit schloss der Laden.“
Nilson strich nach fünf Jahren in Halden die Segel, bezog Räume auf dem Hinterhof des Malerbetriebs Udo Pauli an der Eppenhauser Straße 50. In seiner direkten Nachbarschaft: die Vollkornbäckerei Niemand, Obst und Gemüse Roberto sowie Edeka, „die Infrastruktur stimmte, das Parkproblem war allerdings immens“. https://www.wp.de/staedte/hagen/hagen-hollaendische-kinderbekleidung-im-emster-ladenhof-id229234008.html
Der Malerbetrieb wollte sich vergrößern, der Weinhandel verkleinern – also schaute sich Ulf Nilson nach neuen Räumen um. Und die fand er dann an der Emster Straße – in dem Ladenlokal, das zuletzt für einige Zeit leer stand und in dem über Jahrzehnte und über zwei Generationen das Blumengeschäft Engelkamp ansässig war.
„Es ist mein viertes Domizil in Hagen“, sagt der Weinexperte und betont, dass er seinem Sortiment immer treu geblieben sei: „Meine Weine kommen größtenteils aus Frankreich, Italien und Spanien - das war schon immer so. Außerdem biete ich einige wenige Weine aus Portugal und Deutschland an.“
Die Provence lässt grüßen
Die kleine Weinhandlung hat Charme, „durch Lavendel, Oliven und französischen Wein im Eingangsbereich schaffe ich hier Provence-Flair“, lächelt Nilson.
Öffnungszeiten des Geschäftes
Wenn die Corona-Auflagen gelockert werden, will Ulf Nilson in seinem kleinen Laden an der Emster Straße 96 auch Weinproben und Weinseminar anbieten.
Die Weinhandlung hat geöffnet dienstags bis freitags von 13 bis 19 und samstags von 10 bis 15 Uhr. Demnächst soll es eine kleine Einweihung geben.
Was ihm wichtig ist? „Ich verkaufe guten Alltagswein – keine billige Massenproduktion und auch keine völlig überteuerten Weine.“ Immer beliebter bei Kunden sei Roséwein, die Nachfrage steige seit einigen Jahren stetig.
Welchen Wein er selbst bevorzugt? „Ich habe nicht einen oder zwei Lieblingsweine, dazu ist die Auswahl zu groß und zu bunt.“