Wehringhausen. Die Staatsanwaltschaft Hagen und die Kripo Wuppertal ermitteln nach einem Todesfall in Hagen. Ein Rollstuhlfahrer lag tot auf der Straße.

Ein tragischer Todesfall am Buschey beschäftigt seit Sonntagabend Polizei und Staatsanwaltschaft. Opfer ist ein 32-Jähriger aus Gevelsberg, der der Hagener Drogenszene zugerechnet wurde und mit einem Rollstuhl unterwegs war.

Nach Recherchen der Stadtredaktion war der Mann am Spätnachmittag in der Notaufnahme des Allgemeinen Krankenhauses erschienen. Dort soll er in der Vergangenheit schon wiederholt aus relativ nichtigen Gründen aufgetaucht sein, um dort aufgrund eines Unwohlseins eine medizinische und kulinarische Versorgung einzufordern. Allerdings wurde er, so Berichte aus der Belegschaft, an diesem Sonntag von Mitarbeitern des Krankenhauses trotz seiner Hinweise auf Beschwerden wieder vor die Tür komplimentiert. Vor der Pforte soll der Rollstuhlfahrer noch relativ lautstark gegen seine Abweisung protestiert haben, so dass sogar die Polizei alarmiert wurde, um zu deeskalieren. Letztlich erteilten die Beamten vor Ort einen Platzverweis und schoben den Mann ein Stück weiter in das angrenzende Wohnviertel.

Staatsanwalt: Kein Anfangsverdacht

Um 18.18 Uhr wurde er schließlich nur wenige Meter entfernt an der Ecke Christian-Rohlfs-/Dömbergstraße leblos neben seinem Rollstuhl aufgefunden. Die alarmierten Rettungskräfte konnten bloß noch den Tod des Mannes feststellen.

Angesichts des vorangegangenen Polizeieinsatzes wurden die Ermittlungen aus Neutralitätsgründen von der Staatsanwaltschaft Hagen in Zusammenarbeit mit der Kripo Wuppertal übernommen. Immerhin steht der Verdacht einer unterlassenen Hilfeleistung mit Todesfolge im Raum. „Es gibt noch nicht einmal einen Anfangsverdacht“, verweist Staatsanwalt Jörn Kleimann auf das aktuelle Vorermittlungsstadium, weil es eventuell ein dienstliches Fehlverhalten der Polizeibeamten gegeben haben könnte.

Die Umstände des Todes sind derzeit noch völlig ungeklärt und Teil der weiteren polizeilichen Ermittlungen. Dazu wird zunächst das Ergebnis der Obduktion vorliegen müssen, die in Dortmund durchgeführt wird. Hinweise auf einen gewaltsamen Tod des Opfers gibt es bislang nicht. Die Hagener Staatsanwaltschaft geht davon aus, frühestens am Mittwoch sich ein Bild zu dem weiteren Verfahren machen zu können.