Hagen-Mitte. Was Disco-Betreiber Mike Henning unter einer Testparty versteht und was das Hagener Ordnungsamt dazu sagt.

„Wir sind wieder da - Hagens größte Testparty - 200 Probanden gesucht“ - so bewirbt Hagens Großdisco Capitol auf dem Elbersgelände seine erste Veranstaltung nach dem Corona-bedingten Shutdown.

Buchbar nur von Kleingruppen

Am Samstag, 29. August, von 23 bis 4 Uhr, lädt Discobetreiber Mike Henning zu besagter kontrollierter Party für maximal 200 Gäste ein. „Es sind ausschließlich Tische buchbar von Gruppen von vier bis zehn Leuten“, erklärt Henning das Prozedere, bei dem er strikt alle Corona-Regeln (Hygiene- und Abstandsvorschriften) befolgen will. „Die Gäste sitzen an ihrem reservierten Tisch und dürfen höchstens am eigenen Platz ein bisschen tanzen. Am Tisch dürfen die Mund-Nase-Masken abgenommen werden, wer sich im Raum bewegt, muss Maske tragen. Wer sich nicht daran hält, fliegt raus“, betont Mike Henning, der sich nach eigener Aussage im Vorfeld mit dem Ordnungsamt ausgetauscht hat.

Am 29. August sollen sich die Türen zum Capitol für eine Testparty öffnen.
Am 29. August sollen sich die Türen zum Capitol für eine Testparty öffnen. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Die Behörde hat nach heutigem Stand keine Einwände gegen die Party, „das Grundkonzept stimmt, es müssen nur noch Details abgesprochen werden“, bestätigt Martin Echterling, stellvertretender Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit, Verkehr, Bürgerdienste und Personenstandswesen.

Nur leise Musik

Die geplante Party würde weniger als Veranstaltung in einer Disco (Diskotheken müssen aufgrund der Corona-Schutzverordnung noch immer geschlossen bleiben), sondern eher als Art Kneipen-Veranstaltung mit leiser Musik angesehen.

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Die Frage, ob sich auch alkoholisierte Disco-Gäste an die Regeln halten, ist für Mike Henning die spannendste, „aber ich bin mir sicher, dass sich alle Besucher zivilisiert verhalten werden“.

Seiner Meinung nach seien streng durchgeplante, kontrollierte Partys auf jeden Fall besser und sicherer als wilde, illegale Partys.

In den Disco-Räumlichkeiten, die bis auf den Bereich „Stadl“ komplett als Veranstaltungsfläche genutzt werden sollen, seien mehrere Security-Leute im Einsatz. Die Tanzflächen würden als solche nicht nutzbar sein und mit Tischen und Stühlen bestückt, „doch ich glaube, dass die Leute einfach froh sind, überhaupt mal wieder mit Freunden rausgehen zu können. Dafür spricht auch, dass heute schon 130 Tickets verkauft und nur noch 70 Plätze an Kleingruppen, die reservieren, zu vergeben sind“, so Henning.

Vorerst wohl keine regulären Discoabende

Wie er die Zukunft des Capitols und vergleichbarer Veranstaltungsstätten sieht? „Wenn nicht bald ein funktionierender Impfstoff gefunden wird, gehe ich davon aus, dass es bis Herbst 2021 keine regulären Discoabende geben wird“, sagt Mike Henning. Daher hoffe er, dass die Testparty Ende August von den Besuchern gut angenommen werde und er dann regelmäßig samstags zu kontrollierten Partys einladen könne.