Hagen. Im Allgemeinen Krankenhaus Hagen steht ab sofort ein neuer Laser zur Verfügung, mit dem Hämorrhoiden und Co. einfach therapiert werden können.

Es gibt Krankheiten, über die Betroffene nicht gerne sprechen – Hämorrhoiden oder Analfisteln und -fissuren gehören auf jeden Fall dazu. Viele Betroffene scheuen sich, mit solchen Enddarmerkrankungen einen Arzt aufzusuchen. „Wir wissen, dass deutschlandweit deutlich mehr Patientinnen und Patienten daran leiden als letztendlich behandelt werden“, betont Siegfried Kasperek, leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Agaplesion Allgemeinen Krankenhaus Hagen.

Das müsse nicht sein. Der erfahrene Proktologe rät vom sprichwörtlichen „Aussitzen“ solcher Erkrankungen ab, die schonend und häufig unkompliziert zu behandeln sind. Hierfür steht im AKH ab sofort auch ein neuer Spezial-Laser zur Verfügung, mit dem solche vermeintlichen „Tabu-Leiden“ minimalinvasiv therapiert werden können. Angeschafft wurde das Behandlungsgerät von der Stiftung Allgemeines Krankenhaus Hagen.

Hämorrhoiden sind kleine Blutgefäße

Vielen Menschen ist unbekannt, dass es sich bei Hämorrhoiden um kleine Blutgefäße handelt, die bei jedem Menschen für das saubere Verschließen des Darmausgangs zuständig sind. Erst wenn sie sich krankhaft erweitern, kann es zu Problemen kommen und ein Hämorrhoidalleiden entstehen. „Daher sollte man ein solches Leiden auch als etwas Natürliches annehmen, von dem jeder betroffen sein könnte“, findet Siegfried Kasperek. Anzeichen können beispielsweise Jucken, Brennen oder ein schmerzhaftes Ekzem am After sein.

„Sollten solche Symptome auftreten, wird es Zeit, den Facharzt aufzusuchen“, erläutert der erfahrene Oberarzt weiter. Schließlich können viele Erkrankungen in einem Frühstadium häufig auch konservativ, also ohne chirurgischen Eingriff, erfolgreich behandelt werden. Ist dies aufgrund der Schwere der vorliegenden Erkrankung nicht mehr möglich, „muss man über einen chirurgischen Eingriff nachdenken“, so Siegfried Kasperek weiter.

Gewebeschonender Laser kommt zum Einsatz

Aber: Während früher für die Behandlungen von Enddarmerkrankungen hauptsächlich schneidende Verfahren angewendet werden mussten, kommt nun im AKH der gewebeschonende Laser zum Einsatz, der größere Schnitte überflüssig macht. Die Lasersonde misst nur wenige Millimeter im Durchmesser. Durch sie wird während der Behandlung gebündelte Energie gezielt in das Gewebe abgegeben, wodurch geweitete Gefäße verschlossen und so in der Größe wieder auf ein Normalmaß reduziert werden können.

Auch bei oft sehr schmerzhaften Anal- oder Steißbeinfisteln wird der Laser eingesetzt, um das erkrankte Gewebe zu veröden und die zugrundeliegende Entzündung zu stoppen. Ein solcher Eingriff dauert in der Regel nur fünf bis 15 Minuten und wird in Vollnarkose durchgeführt. Häufig ist zudem nur ein wenige Tage dauernder Aufenthalt im Krankenhaus nötig. „Durch diese modernen Behandlungsmöglichkeiten gibt es eigentlich keinen Grund, sich nicht bei Schmerzen und Problemen in eine Behandlung zu begeben“, findet Siegfried Kasperek.