Hagen. SPD-OB-Kandidat Wolfgang Jörg mahnt an, dass Hagen sich bei der Akquise von Fördermitteln deutlich verbessern müsse.
Mit reichlich Verwunderung hat der Landtagsabgeordnete und SPD-Oberbürgermeister-Kandidat Wolfgang Jörg auf die jüngsten Fördergeld-Botschaften von Kämmerer Christoph Gerbersmann reagiert.
Der hatte zuletzt einmal aufgelistet, welche Summen an Fördergeldern in der zu Ende gehenden Wahlperiode – also seit 2014 – nach Hagen geflossen seien. „Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen“, meint Jörg. Es stimme zwar, dass in sechs Jahren 381 Millionen Euro an Fördermitteln Hagen erreicht hätten. „Das waren aber Mittel, die automatisch an die Stadt ausgeschüttet werden.“ Der Kämmerer habe jedoch vergessen zu erwähnen, dass ein Großteil an möglichen Fördermitteln einfach nicht abgerufen werde.
„Es fehlen in Hagen schlichtweg die guten Konzepte, die eine Stadt entwickeln und vorweisen muss, um sich erfolgreich um Fördergelder zu bewerben“, mahnt der Abgeordnete. Andere Ruhrgebietsstädte machten das besser, sagt der SPD-Politiker und verweist auf seine entsprechende Anfrage im NRW-Landtag. Demnach schneide Hagen bei den EU-Förderungen im Vergleich zu Städten wie Dortmund, Bottrop, Bochum und Oberhausen deutlich schlechter ab. So habe die Stadt Dortmund aus dem europäischen EFRE-Fördertopf (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) mehr als das Zwanzigfache an Förderungen bewilligt bekommen (Dortmund: 30,9 Mio. Euro/ Hagen: 1,5 Mio. Euro). Dabei habe Dortmund bloß dreimal so viele Einwohner wie Hagen.
„Der Stadtkämmerer verkündet Schönwetter-Meldungen, obwohl die Wetterlage bedrohlich ist“, kritisiert Jörg. Es werden Fördermittel liegengelassen, weil Programme nicht bekannt sind oder weil schlechte Konzepte geschrieben werden. „Damit mehr Fördergelder nach Hagen fließen, brauchen wir ein professionelles und personalstarkes Förderungsmanagement der Stadt“, fordert Jörg für die Zukunft.