Warme Worte allein reichen für eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung nicht aus, meint WP-Kommentator Martin Weiske.
Natürlich ist eine Reaktivierung der Hagener Wirtschaftsförderung richtig und sinnvoll. Und natürlich müssen zunächst Ziele und Strategien für das erhoffte Wachstum am Standort Hagen definiert werden, bevor es um die konzeptionellen Fragen bei der Wirtschaftsförderung für eine erfolgreiche Umsetzung geht. Aber das alles sind Weisheiten, die sich jederzeit im kleinen Manager-Handbuch nachblättern lassen – und das nicht erst seit gestern.
Die Wirtschaftsförderung ist seit Jahren in Hagen ein politisches Debattenobjekt, an dem gerne herumgedoktert wird, aber wenig Entwicklung zu entdecken ist. Entsprechend bleiben die konkreten Effekte über die sicherlich wichtige Bestandspflege hinaus oft aus. Was sicherlich auch daran liegt, dass die Aktivitäten bloß mit einem Spar-Budget ausgestattet werden, das es kaum zulässt, visionäre Ideen überhaupt anzupacken. Wer es mit der Wirtschaftsförderung ernst meint, muss auch bereit sein, die notwendigen Mittel für Personal, aber auch Investives in die Hand zu nehmen – und das nicht erst wenige Wochen vor einer Kommunalwahl.
Hagen-Agentur-Geschäftsführer Volker Ruff ist es durchaus zuzutrauen, dass er hier ehrgeizige Ansprüche formuliert und die Politik konkret in die Pflicht nimmt. Vom Ergebnis dieses Prozesses dürfte auch abhängen, ob der bislang hochgeschätzte Chef der Stadttochter seine berufliche Zukunft tatsächlich an der Volme sieht.