Breckerfeld. Um einen Antrag der Wählergemeinschaft Breckerfeld gibt es Diskussionen. Einigkeit besteht aber, dass ein neuer Radweg gebaut werden soll.
Im Grunde sind sie sich alle einig: So ein neuer Radweg, der Zurstraße mit Breckerfeld verbindet, das wäre eine gute Sache. Und trotzdem gab es in der Vor-Wahlkampfzeit im Rat der Stadt Breckerfeld Getöse um ein Projekt, das ein weiterer Meilenstein für mehr Freizeit- und Alltagsradverkehr werden könnte. Ob und wann ein solcher Weg gebaut werden kann – das steht noch in den Sternen.
Allerdings: Die Wählergemeinschaft war mit einem Vorstoß in die letzte Ratssitzung gegangen, in der das Thema ohnehin indirekt über das Mobilitätsentwicklungskonzept in der Metropole Ruhr auf der Tagesordnung stand. Der Auftrag an die Verwaltung: Sie solle die Möglichkeiten einer solchen Verbindung ausloten und die Ergebnisse dem neuen Rat präsentieren.
Idee aus Arbeitskreis
Dieser Vorstoß allerdings entfachte den Unmut vieler anderer Fraktionen. Die Idee des Radwegs sei nämlich in einem interfraktionellen Arbeitskreis entwickelt worden und sei keineswegs eine, die die Wählergemeinschaft allein entwickelt habe. „Dieses Vorgehen löst bei mir erheblich Irritationen aus“, so Axel Zacharias, selbst Mitglied im Arbeitskreis. „Ich halte ihn obendrein für überflüssig.“
Weiter ging Wolfgang Duchscherer (Bündnis 90/Die Grünen): „Sachpolitik leidet hier unter der Profilierungslust.“ Und auch Arno Förster (SPD) kritisierte: „Das ist der Versuch, sich ein Denkmal zu schaffen. Der Antrag ist obsolet.“
Vorwürfe, die die Vertreter der Wählergemeinschaft so nicht stehen lassen wollten: „Es handelt sich ja erst einmal nur um einen Prüfauftrag“, so Gerd Peters, „vor einer Verwirklichung stehen komplizierte Grundstücksverhandlungen. Aber es gibt eine positive Grundstimmung für mehr Radverkehr.“ Und so plädierte der Fraktionsvorsitzende dafür, den Vorstoß in einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen umzuwandeln.
Straßen-NRW signalisiert Zustimmung
Diesen Weg allerdings wollte eine Mehrheit im Stadtrat so dann doch nicht mitgehen. Zumal Bürgermeister André Dahlhaus unterstrich, dass die Stadtverwaltung das Thema auf der Agenda habe: „Wir sind auf einem guten Weg. Der Landesbetrieb Straßen-NRW hat zunächst einmal seine grundlegende Zustimmung signalisiert.“ Darüber hinaus befinde sich der Radweg auf der Prioritätenliste des Regionalverbandes Ruhr (RVR).
Das Konzept
Der Regionalverband Ruhr (RVR) erarbeitet gemeinsam mit Kommunen, Institutionen und Organisationen in der Region ein Regionales „Mobilitätsentwicklungskonzept“ - es wird auch vom Rat der Stadt Breckerfeld unterstützt.
Das Konzept soll als Grundlage für die Verkehrs- und Mobilitätsplanung in der Metropole Ruhr erstmals eine Gesamtbetrachtung des Themas liefern. Aus den Ergebnissen der Analyse sind Leitsätze entwickelt worden, die durch entsprechende Handlungsansätze „wirksam, individuell, nachhaltig, zukunftsgerichtet, erreichbar/umsetzbar und regional“ realisiert werden sollen.
Auch im Mobilitätsentwicklungskonzept der Metropole Ruhr, das der Rat unterstützt, spielt der Ausbau des Radverkehrs eine wesentliche Rolle. Wörtlich heißt es in dem Beschluss: „Der Rat der Hansestadt Breckerfeld bittet den Regionalverband Ruhr im Regionalen Mobilitätsentwicklungskonzept die Wichtigkeit der Radverkehrsanbindung der Hansestadt Breckerfeld an die umliegenden Städte und insbesondere im engeren Sinn auch zwischen den eigenen Ortsteilen (insbesondere Innenstadt/Waldbauer) bei der Weiterentwicklung zu berücksichtigen.“
Immerhin: Dieser Beschluss fiel einstimmig aus. Denn im Grunde sind sich ja alle einig.