Breckerfeld. Nicht nur einen Lieblingsplatz - sondern gleich zwei, hat der ehemalige Fußballtrainer und Lehrer aus Breckerfeld in der Hansestadt.
Seinen Lieblingsplatz in Breckerfeld zu benennen, das fiel Klaus Joraschkewitz nicht schwer – er hat sogar gleich zwei. Er kommt auf dem Rad, im Trainingsanzug. Sport war schon immer mehr als nur ein Hobby für ihn – es ist seine Leidenschaft, bis heute. Die führt ihn auch direkt zu seinem ersten Lieblingsplatz in der Hansestadt – zum großen Fußballplatz in der Sportanlage. Es ist stark bewölkt und windig. Trotzdem wirkt der Platz idyllisch, umgeben von Grün, mit seitlichem Blick auf die Stadt. Für das Gespräch geht es eine Runde um den Platz. Hier hat Klaus Joraschkewitz zahlreiche Jahre verbracht.
„Der Platz, so wie er jetzt ist, wurde erst 2006 nach einem umfassenden Umbau eröffnet. Vorher hatten wir noch einen tristen Aschenplatz. Mehrere Breckerfelder haben sich im Förderkreis engagiert, damit es hier vorangeht. Uns alle hat eine Leidenschaft geeint: Die Leidenschaft zum Sport“, sagt der 63-Jährige.
Training mit den Breckerfeldern
Auch interessant
Auf dem Platz hat er zunächst die A-Junioren des SW Breckerfeld trainiert, dann wechselte er zur ersten Herrenmannschaft. „Beides sehr gute Teams. Ich komme selbst aus dem Leistungssport, habe früher jahrelang in Bochum gespielt“, erklärt Joraschkewitz. „Aber der Breckerfelder Verein war etwas Besonderes. Hier liegt ein großer Wert auf Kameradschaft, alle sind sehr leistungsorientiert. Anders als bei anderen Vereinen bekamen die Spieler hier auch wenig oder kein Geld. Es ging immer um die Leidenschaft für den Sport. Das war hier in Breckerfeld besonders.“
Auch interessant
Besonders ist in Breckerfeld viel, betont der ehemalige Fußballtrainer, der 2017 die Leitung an seinen Nachfolger und Co-Trainer übergab. „Hier stimmt die Gemeinschaft, es ist klein und herzlich, jeder kennt sich, alle halten zusammen. Dazu kommt die tolle Natur und gute Freizeitmöglichkeiten“, erklärt er auch einen Grund dafür, dass er seine Entscheidung, 1984 für seinen Job nach Breckerfeld zu ziehen, nie bereut hat.
Zweiter Platz: Die Schule
Das führt ihn auch direkt zu seinem zweiten Lieblingsplatz. Der ehemaligen Realschule in Breckerfeld, die mittlerweile St. Jacobus-Schule heißt und eine Sekundarschule ist. Dort arbeitet er als Lehrer und Konrektor.
„Die Arbeit mit den Schülern macht mir sehr viel Spaß.“ Seine Fächer: Sport, Geschichte und Sozialwissenschaften. „Als ich damals mit Studium und Referendariat im Siegerland fertig war, war genau die Zeit, in der kaum Lehrer gesucht wurden. In Breckerfeld schon - rückblickend war das mein Glück.“
Auch interessant
Er erzählt vom Kollegium, dem harmonischen Miteinander und darüber, wie leistungsorientiert die Schule ist. „Das ist etwas, was mir gefällt. Die Schule hatte damals schon einen guten Ruf. Ich fühle mich hier pudelwohl“, sagt Klaus Joraschkewitz und lacht. Auch, wenn momentan kaum etwas ist wie immer. Corona hat neben dem privaten Leben natürlich auch den Schulalltag verändert.
Zurück zur Normalität
„Der Präsenzunterricht fehlt mir und den Kollegen. Das ist sicher auch für die Schüler nicht leicht.“ Klaus Joraschkewitz macht keinen Hehl daraus, dass er den Direktunterricht im Klassenraum für die beste Lösung hält: „Nicht nur, weil die Schüler und Lehrer so persönlich kommunizieren können und sich der Lerninhalt besser vermitteln lässt“, betont er. „Sondern auch, weil es das soziale Miteinander stärkt, die Schüler Sozialkompetenzen erlernen und ganz wichtig: in der Schule soziale Kontakte knüpfen.“
Deswegen ist, so seine Hoffnung, eine möglichst schnelle Rückkehr zur Normalität, sofern die Corona-Lage das zulässt, nötig.
Normalität bedeutet für Klaus Joraschkewitz gleichzeitig auch, dass er wieder mit seinen Schülern und Schülerinnen für den Sportunterricht auf den Platz kann. Denn auch, wenn er mittlerweile nicht mehr als Trainer der Fußballmannschaften tätig ist, ist er trotzdem noch regelmäßig dort. An einem seiner zwei Lieblingsplätze in der Hansestadt.