Haßley. Noch vor der Sommerpause wird die Stadt Hagen endgültig die Baugenehmigung für das XXXL-Einrichtungshaus auf Haßley erteilen.

Bereits im Januar stellte Baudezernent Henning Keune in Aussicht, dass für das geplante XXXL-Möbelzentrum auf Haßley in Kürze die Baugenehmigung erteilt werden könnte. Zwischenzeitlich hat die Corona-Pandemie zwar die Abläufe in der Bauaufsichtsbehörde erheblich durcheinandergewirbelt, so dass der Vorgang noch immer nicht abgeschlossen werden konnte. Doch die Stadt versichert, dass die Genehmigung innerhalb dieser Woche rausgeht und somit grünes Licht für die Millionen-Investition besteht. „Derzeit ist geplant, die Baugenehmigung bis zum 3. Juli zu erteilen“, so Keune auf Anfrage der Stadtredaktion.

XXXLutz-Gruppe zählt zu den Branchenriesen

Das Unternehmen mit seinem Deutschland-Sitz in Würzburg betreibt inzwischen mehr als 320 Einrichtungshäuser in zwölf europäischen Ländern und beschäftigt mehr als 25.800 Mitarbeiter.

In Deutschland arbeiten etwa 11.000 Mitarbeiter für die Handelskette, die hier 48 XXXL-Einrichtungshäuser und 42 Mömax-Trendmitnahmemärkte betreibt.

Mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro gehört die XXXLutz-Gruppe zu den Branchenriesen.

Konkret ist dort eine Verkaufsfläche von exakt 32.760 Quadratmetern vorgesehen. Hinzu kommt noch die Fläche für 658 Kundenparkplätze. Angebunden wird das bereits erschlossene Areal an die Haßleyer Straße, wo bereits eine Straßeneinmündung geschaffen wurde. Eine beampelte Zufahrt ist dort bislang nicht vorgesehen.

Die Firma XXXL selbst hält sich weiterhin mit Aussagen zu einem möglichen Spatenstich-Termin zurück. „Wir wollen einer Erteilung der Baugenehmigung hier nicht vorgreifen“, kündigte Unternehmenssprecher Volker Michels zuletzt an, sich bis zu diesem Zeitpunkt mit konzeptionellen Aussagen zurückhalten zu wollen.

Ursprüngliche Sonneborn-Planung

Bislang ist lediglich bekannt, dass neben dem klassischen Einrichtungshaus (Markenzeichen: überdimensionaler roter Stuhl) auf dem Areal neben dem Firmensitz der Enervie AG auch ein Mömax-Trendmitnahmemarkt angedacht ist. XXXL hatte seinerzeit die Lüdenscheider Sonneborn-Gruppe übernommen und als neuer Eigentümer ebenfalls das Ziel weiterverfolgt, auf dem prominenten Grundstück neben der Sauerlandlinie (A 45) direkt an der Anschlussstelle Hagen-Süd Millionen zu investieren. Das entsprechende Baurecht für ein Möbelhaus mit maximal 34.000 Quadratmetern Verkaufsfläche hatte Sonneborn bereits im Jahr 2012 erwirkt.

Ursprünglich hatte die XXXLutz-Unternehmensgruppe geplant, das ehemalige Max-Bahr-Areal an der Eckeseyer Straße parallel für sein Konzept eines Möbel-Mitnahmemarktes zu nutzen. Eine Idee, die sich jedoch in dem Moment erledigt hatte, als die Österreicher (Wels) auch noch die Poco-Möbeldiscounter-Kette schluckten. Der Vorhaller Dependance wollte man nur wenige Fahrminuten entfernt nun doch keinen Konkurrenten aus dem eigenen Konzern vor die Nase setzen.

XXXL hatte sich angesichts der Umwälzungen in der Branche und des boomenden Online-Handels jedoch immer wieder Zeit gelassen, bis der Bauantrag für das Haßleyer Standbein dann doch Ende 2018 im Hagener Rathaus einging.

Wenn die Baugenehmigung bis zur Sommerpause erteilt wird, ist diese zunächst für drei Jahre gültig, so dass also keineswegs umgehend die Bagger rollen müssten. Das Unternehmen hat sogar noch die Chance, auf Antrag diese Frist verlängern zu lassen.