Breckerfeld. Ein Breckerfelder aus Leidenschaft: Thomas Lay plaudert an seinem Lieblingsplatz über seine Motivation zum Engagement.

Wandern… Wandern wäre auch eine Option gewesen. Hinaus in die Natur. Da sind doch auch seine Lieblingsplätze. Wobei irgendwann die Frage fällt, wann Thomas Lay – voll berufstätig, stellvertretender Bürgermeister, CDU-Ratsherr, Vorsitzender des Heimatvereins, Mitglied im Vorstand des Stadtmarketingvereins, Kultur-Kümmerer im Rahmen des Programms Vital-NRW – es überhaupt noch schafft, die Natur zu erkunden und zu genießen.

Dieser Platz, dieses Gebäude – es hat aber etwas Eigenes für Thomas Lay. „Das Heimatmuseum“, sagt er, „ist in den letzten Jahren zu einem richtigen Treffpunkt geworden. Hier findet Kommunikation statt.“ Das macht es zu seinem Lieblingsplatz.

Zum Beispiel an diesem Vormittag, an dem sich ein kleiner Arbeitskreis von Vertretern des Museumsvereins, der Bürgerstiftung, des Heimatvereins und des Stadtmarketings im Museum trifft, um einen Teil des Hansetages zu planen. Thomas Lay lädt zu diesen regelmäßigen Treffen ein. Und trotzdem legt er großen Wert darauf, dass er ja nicht derjenige sein müsse, der im Mittelpunkt steht. „Es gibt so viele, die sich in Breckerfeld ehrenamtlich engagieren. Und dieses Zusammenwirken ist ja letztlich, was den Ort ausmacht.“ Ein kleines Loblied auf die Heimat, die beim gleichnamigen Check unsere Zeitung so gute Noten erzielt hat, dass es schwerfällt, einem Außenstehenden mal eben das Geheimnis dieses besonderen Gemeinschaftsgefühls zu erklären.

Ein Mann ruht in sich

Lay wirkt nach außen wie ein Mensch, der stets in sich ruht, ein Mann des Ausgleichs, der leisen Töne – verbindlich, vermittelnd, zuverlässig. Ein Hanseat in der Hansestadt, irgendwie überparteilich, obwohl er ja in eine Partei eingetreten ist. „Auch wenn ich CDU-Mitglied bin“, sagt er, „wenn ich als Stellvertreter des Bürgermeisters unterwegs bin, bin ich ja sogar zur politischen Neutralität verpflichtet.“ Verbiegen muss sich Lay („Ich komme mit allen gut klar“) für diese Verpflichtung nicht.

Das Heimatmuseum ist durch viele Veranstaltungen zum Treffpunkt geworden.
Das Heimatmuseum ist durch viele Veranstaltungen zum Treffpunkt geworden. © Michael Kleinrensing

Deshalb nimmt man ihm auch ab, wenn er die Zusammenarbeit mit anderen Parteien ebenso lobt wie die mit der Stadtverwaltung. „Im Rathaus findet man gute Ansprechpartner“, sagt Thomas Lay und bezieht das auf sich und jeden Bürger, der die Amtsstuben an der Frankfurter Straße betritt.

BAB heißt die Truppe, die sich im Heimatmuseum trifft. BAB steht nicht für Bundesautobahn, sondern für „Bock auf Breckerfeld“. Es sind Menschen wie Lay, die Lust haben, sich zu engagieren. Keine lähmenden Vereinsstrukturen, keine Einwände von Verwaltungsseite – einfach mal frei denken und organisieren. Da ist Thomas Lay gerne mit dabei.

Was ihn antreibt? „Gute Frage“, sagt er, „wenn man einmal mit dabei ist, macht man sich darüber keine Gedanken.“ Kurzes Grübeln – dann diese Antwort: „Gerade in einem Ort wie Breckerfeld ist es wichtig, dass sich alle ein bisschen einbringen. Im Grunde genommen stehe ich doch nur für viele, die sich auf ganz unterschiedliche Art im Ort engagieren. Derjenige, der sich für seine Heimat einbringt, profitiert ja dann am Ende auch selbst davon. Es wäre nicht meine Art, mich hinzusetzen und zu meckern.“

Engagement auf vielen Ebenen

Also lieber volles Engagement auf vielen Ebenen. Beispiel Politik: „Ich interessiere mich für Wirtschaft und für Marketing“, sagt Thomas Lay. „Das Stadtmarketing ist schon ein bisschen mein Baby. Um auf diesen Gebieten weiterzukommen, ist es schon schlüssig, sich auch politisch einzubringen. Das mache ich ja schon seit 20 Jahren.“

Er, der Großstadtjunge aus dem Pott, der irgendwann der Liebe wegen nach Breckerfeld gezogen ist. „Ich bin in Essen groß geworden, habe da Abi gemacht, habe in Hamburg gearbeitet, bin wieder ins Ruhrgebiet gekommen und schließlich nach Breckerfeld“, sagt Lay in dem Wissen, dass er den Pott streng genommen nicht entkommen ist. Die Hansestadt ist sein südlichster Zipfel.

Auf der Suche nach Helfern und Sponsoren

Thomas Lay ist immer auf der Suche nach Menschen, die Lust haben, sich zu engagieren. Interessiert? E-Mail an thomaslay007@yahoo.com melden.

Für den Hansetag ist der Heimatverein noch auf der Suche nach großen und kleinen Sponsoren. Konto: Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld, Heimatverein der Hansestadt Breckerfeld e.V., DE 91 4545 1060 0008 0098 70.

Spendenquittungen können ausgestellt werden.

Also: Essen oder Breckerfeld? Lay muss nicht lange überlegen: „Breckerfeld. Um zu leben auf jeden Fall Breckerfeld“, sagt der Mann, der einst bei einer Krankenversicherung gelernt hat, zuletzt in der Versicherungsagentur seiner Frau Martina gearbeitet hat und, seit die in Rente gegangen ist, als hauptberuflicher Betreuer arbeitet. „Ich kümmere mich um Menschen, die alleine im Leben nicht zurechtkommen.“ Rund 40 zählen zu jenem Kreis, für die sich Lay engagiert.

Auch das beschert manchmal Stress, auch das frisst Zeit. Und wenn dann doch noch ein paar Stunden übrig sind? „Dann gehe ich mit Martina hinaus ins Grüne. Wir genießen die Natur.“ Und sie erkunden neue Lieblingsplätze.