Hagen. Die neu formierte „Autobahn GmbH“ bezieht eine Außenstelle in Hagen an der Feithstraße und schafft 60 Arbeitsplätze.
Eine neue Autobahn kommt nach Hagen – zumindest institutionell: Die neu geschaffene „Autobahn GmbH“ hat jetzt den Mietvertrag für ihre Dependance in einem modern gestalteten Büro- und Wohngebäude direkt gegenüber der Fernuni unterzeichnet. Von hier aus werden ab 2021 sämtliche Bau- und Planungsaktivitäten auf der A 45 zwischen Lüdenscheid und Westhofener Kreuz, auf der A 46 sowie rund um das Autobahnkreuz Wuppertal entwickelt und gesteuert.
Reichlich Stellen frei
Die Autobahn GmbH sucht händeringend noch neue Mitarbeiter. Vor allem Ingenieure, Techniker, Landespfleger sowie Experten für Rechnungswesen und Personal sind willkommen.
Allein in Hagen sollen noch 13 Stellen besetzt werden, bei der Niederlassung Westfalen sind sogar 300 Plätze unbesetzt. Interessierte sollten sich ausschließlich auf https://autobahn.recruitee.com/ bewerben.
„Wir haben ein klares Ziel: Die Autobahnen im Märkischen Kreis, im Sauer- und Siegerland sowie im östlichen Ruhrgebiet noch besser zu machen“, betonte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Autobahnniederlassung Westfalen, am Freitag bei der Präsentation des neuen Sitzes. „Bei Autobahnen muss die Verfügbarkeit groß und die Beeinträchtigung gering sein“, formulierte die neue Behördenleiterin ihren Anspruch und betonte zugleich, dass sie die neue Autobahn GmbH des Bundes, die die bisherigen Landesbetriebe unter ihrem Dach vereint und somit effizientere Entscheidungswege schaffen möchte, eher als Start-up-Unternehmen betrachtet.
Großer Zuständigkeitsbereich
Mit etwa 15.000 Mitarbeitern wird die Gesellschaft künftig zu den größten Infrastrukturbehörden in Deutschland zählen. Die meisten Mitarbeiter stammen aus der Länderverwaltung, also in unserer Region vorzugsweise aus dem Personalpool von Straßen NRW, die in Hagen parallel auch noch am Höing präsent bleiben. Die Niederlassung Westfalen mit einer Zuständigkeit von Emden über Oldenburg, Münsterland, östliches Ruhrgebiet sowie das Sieger- und Sauerland bis ins nördliche Hessen hinein, hat ihren Hauptsitz in Hamm. Weitere Außenstellen finden sich künftig in Bochum, Osnabrück, Dillenburg, Netphen und eben in Hagen. Hinzu kommen noch drei Projektbüros in Münster, Gelsenkirchen und Meschede sowie 18 Autobahnmeistereien und zwei Fernmeldemeistereien. „Durch diese Struktur wollen wir den Kontakt in die Fläche und in die Kommunen halten“, stellte Sauerwein-Braksiek heraus.
Entsprechend zeigte sich Oberbürgermeister Erik O. Schulz auch erleichtert, dass mit der Ansiedlung immerhin 60 Arbeitsplätze in Hagen entstehen. Gleichzeitig bat er augenzwinkernd um Rücksichtnahme, bei der Besetzung der noch offenen Stellen nicht etwa in den Kommunalverwaltungen qualifizierte Mitarbeiter abzuwerben. Gleichzeitig sicherte der Verwaltungschef zu, bei der Suche nach weiteren Büroflächen behilflich zu sein, denn der neue Sitz an der Feithstraße erweist sich bereits vor dem Einzug als zu eng für 60 Beschäftigte.
Millionen-Aufträge im ersten Jahr
Die Leitung der Hagener Außenstelle übernimmt Dirk Stiepert, der zurzeit noch für den Landesbetrieb Straßen NRW tätig ist. „In diesem Jahr werden wir die Planfeststellung für den sechsstreifigen Ausbau der A 45 vom Autobahnkreuz Hagen bis zum Westhofener Kreuz einleiten“, warten auf den örtlichen Behördenleiter gleich spannende Aufgaben. Zugleich steht der Umbau des Westhofener Kreuzes an, der sich bis 2030 hinziehen dürfte. Allein im ersten Jahr werden von Hagen aus Aufträge im Volumen von 40 Millionen Euro bewegt, zu denen auch die fortschreitenden Brückenerneuerungen auf der Sauerlandlinie zählen. Aber auch am Autobahnkreuz Wuppertal werden Teilabschnitte neu gestaltet, der Ausbau der A 46 (Projekt „46sieben“) in Richtung Meschede wird ebenfalls von Hagen aus betreut.