Dahl/Priorei/Rummenohl/Ambrock. Dass man sich in den Orten im Volmetal gegenseitig hilft, ist an der Tagesordnung, Nachbarschaft und Gemeinschaft werden hier groß geschrieben.
Wenn Heinz Böhm morgens seine Zeitung im Dorfladen in Dahl holt, braucht er meistens eine Stunde, bis er wieder zurück ist, „obwohl das in fünf Minuten erledigt wäre“, sagt der 84-Jährige und lacht. Man trifft Bekannte, hält ein Pläuschchen an der Kasse - seit 1952 wohnt der Heimatforscher mit seiner Frau in Dahl, auch die Kinder leben noch im Ort. Alle in einer Straße, der Kallestraße. „Hier duzen sich eigentlich alle“, sagt auch seine Frau Lori. Und mit alle meint sie nicht nur die Nachbarn in der Kallestraße. Im Dorf fühlt man sich miteinander verbunden, jeder kennt sich, man vertraut sich.
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„Wir sind hier überglücklich. Die Entscheidung herzuziehen haben wir in all den Jahren nie bereut“, sind beide sich einig. Seit mittlerweile mehr als 34 Jahren forscht der Rentner auch zur Geschichte des Volmetals. Dahl, Priorei, Rummenohl, Ambrock – „die Geschichte der Orte hier im Volmetal ist einfach spannend“, sagt der Dahler, der darüber 16 Bücher geschrieben hat, teils handschriftlich, fast 400 Seiten stark. Dass die Volmetaler die Gemeinschaft in Hagen am besten bewerten, wundert ihn nicht. Er erklärt, warum das so ist.
Viele Vereine und Sehenswürdigkeiten
Um das zu verdeutlichen, erzählt er: „Als ich meine Homepage für die Heimatforschung erstellen wollte, hat mir ein Kamerad aus der Feuerwehr geholfen. Für die etlichen Fotos, die ich für die Bücher gesammelt habe, bin ich bei vielen Dahlern zuhause gewesen, um dort die Alben durchzublättern.“
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Dass man sich gegenseitig hilft, ist in den Orten an der Tagesordnung, Nachbarschaft und Gemeinschaft werden hier groß geschrieben. Auch das aktive und vielfältige Vereinsleben in den Orten trage viel dazu bei. „Und für jede Altersklasse ist was dabei“, sagt Lori Böhm. Das Ehepaar ist Mitglied beim SGV, Heinz Böhm seit vielen Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr, Lori Böhm außerdem in einem Sportverein und beim Freundeskreis.
Auch die drei Kinder der Böhms haben sich bewusst dazu entschieden, in Dahl zu bleiben. „Hier will man einfach nicht wieder weg“, sagen beide und lachen. „Wir leben hier mitten in der Natur, umgeben von Wäldern, Wiesen und von Bergen. Durch unser Tal fließt die Volme“, zählt Heinz Böhm die weiteren Vorteile vom Leben im Ort auf. Die Luft sei so sauber, dass 1903 die Lungenheilstätte zwischen Ambrock und Dahl errichten werden konnte, die auch heute noch genutzt werde, so Böhm.
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Und obwohl man das vielleicht auf den ersten Blick nicht meine, gebe es im direkten Umkreis auch viele Sehenswürdigkeiten. „Das fängt an am Ribbert Hof ,Gut Ambrock’, der Wallburg, der alten Kirche, der ehemaligen Wasserburg, Haus Dahl, der Kupfermine in Rummenohl, der 1000-jährigen Priorlinde, oder das Hagener Gipfelkreuz und den Amtsstein an der Grenze zwischen Altena und Wetter.“ „Und die Gaststätten hier im Ort machen den Ort noch lebenswerter“, sagt Lori.
Nachrichten aus aller Welt
Mittlerweile zeigt der 84-jährige Rentner über seine eigene Facebook-Seite auch jeden Morgen alte Fotos aus Dahl, Rummenohl, Priorei und Ambrock, um den Leuten eine Freude zu bereiten. „Bis jetzt kommt das super an“, sagt Böhm, der sich über die positive Resonanz der Nutzer im Internet freut.
Er forscht gerne in der Geschichte, sitzt teils stundenlang an den Einträgen für seine Internetseite, bei schönem Wetter fährt er Motorrad in der Umgebung. „Und Dahler, die mal weggezogen sind und teilweise sogar im Ausland wohnen, reagieren immer noch auf Beiträge und alte Fotos auf meiner Internetseite oder schicken Kommentare. Selbst wenn man aus Dahl wegzieht, besteht die Gemeinschaft weiter. Das ist hier einfach toll.“