Breckerfeld. Breckerfeld wird von den Teilnehmern unseres Heimat-Checks mit der Note 2,23 als durchaus seniorenfreundlich eingestuft.

Menschen höheren Alters, die in Breckerfeld leben, können sich glücklich schätzen. So könnte, vereinfacht gesagt, das Ergebnis unseres Heimat-Checks gelesen werden. Die Teilnehmer beurteilen die Seniorenfreundlichkeit in der Hansestadt mit einer guten zwei minus (2,23). Einige Quartiere in Hagen wie der Bereich nördlich der Ennepe oder Atenhagen werden mit jeweils der Note 3,56 wesentlich schlechter bewertet.

In Breckerfeld gibt es Einrichtungen wie das Altenzentrum St. Jakobus der Diakonie Mark-Ruhr am Hansering 5 oder die Kurzzeitpflege im Rudolf-Hardt-Haus in der von-Bodelschwinghstraße 3, in denen Senioren betreut und gepflegt werden.

Unabhängigkeit wichtig

In der Johanniter-Seniorenwohnanlage „Wohnen mit Service“ in der Langscheider Straße 12 können sich die Bewohner ihre Wohnungen individuell nach ihren Wünschen einrichten. „Selbstständigkeit und Unabhängigkeit werden bei uns groß geschrieben“, sagt Leiterin Melanie Paudtke-Kriese. 31 Menschen im Alter von 68 bis 92 Jahren leben in der im Oktober 2015 eröffneten Wohnanlage, „die meisten sind Alleinstehend, wir haben nur vier Paare.“

Die Johanniter-Wohnanlage wurde im Oktober 2015 in Breckerfeld eröffnet. 31 Menschen wohnen dort.
Die Johanniter-Wohnanlage wurde im Oktober 2015 in Breckerfeld eröffnet. 31 Menschen wohnen dort. © Michael Kleinrensing

Die meisten der Bewohner hätten sich wohl dazu entschlossen, in die Wohnanlage zu ziehen, da dort ein Service-Team in vielen Lebenslagen (u.a. bei allgemeinem Schriftverkehr, Behördenangelegenheiten, bei technischen Problemen oder Fragen rund um die Gesundheit) Unterstützung anböte, „und um mehr soziale Kontakte zu haben. Hier muss man nicht beim Nachbarn an der Tür klingeln, um jemanden kennen zu lernen. Das passiert bei uns automatisch, wenn man an einem unserer Freizeitangebote teilnimmt“, sagt Melanie Paudtke-Kriese. https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/heimatcheck/

Das Konzept, das mittlerweile ein Wochenprogramm beinhaltet, habe sich im Laufe der Jahre langsam entwickelt, „und wir machen einmal pro Jahr eine Meinungsumfrage unter den Bewohnern, durch die wir erfahren, was ihnen fehlt und was sie sich noch wünschen.“ https://www.wp.de/staedte/hagen/heimatcheck-hagen/ein-zeugnis-fuer-hagen-so-bewerten-die-buerger-ihren-ort-id229122388.html

Der Gemeinschaftsraum im Haus wird täglich genutzt - montags wird zusammen gefrühstückt, dienstags bieten die Breckerfelder Kunstfreunde einen Malkurs an, mittwochs gibt’s ein Sportangebot, donnerstags Gedächtnistraining, freitags können Interessierte an einem Computerkurs teilnehmen. „Jeder kann, niemand muss, das ist uns ganz wichtig“, unterstreicht die Leiterin. Zweimal im Jahr fährt ein „Mode-Taxi“ vor der Wohnanlage vor, dann gibt’s kleine Modenschauen, es gibt Kino-, Spiele- oder Grillabende. „Und einmal im Monat ein Sonntags-Kaffeetrinken, das organisieren die Bewohner selbst.“

Top-Ergebnisse

Die Hansestadt hat im Heimat-Check die Nase vorn und punktet im Gesamtergebnis mit der Gesamtnote 1,5.

Die Teilnehmer loben auch das Gemeinschaftsgefühl in Breckerfeld und vergeben hierfür die Note 1,81.

Die Umfrage zeigt auch, dass nirgendwo in Südwestfalen die Menschen zufriedener mit ihrem Ort sind als in Breckerfeld.

Wo sich die Hansestadt in Melanie Paudtke-Krieses Augen weniger seniorenfreundlich zeigt? „Es ist schwierig für uns, hier in Breckerfeld einen seniorengerechten Ausflug zu unternehmen. Treppen vor Eingängen und Toiletten im Keller erweisen sich als großes Problem für einige unserer Bewohner. Daher organisiere ich meist eine Bootstour.“