Breckerfeld. Die Breckerfelder Junggesellen und die Schausteller sind betrübt: Kirmes und Schützenfest fallen in diesem Jahr aus.
Der Blick geht zurück in die lange Historie. 1948 haben die Junggesellenschützen Breckerfeld mit Stoffballen auf einen Vogel geworfen, ein Jahr später haben sie geschossen. Und zwar mit einem Luftgewehr, das sie sich an der Schießbude auf der Kirmes ausgeliehen haben. Seither, so ist es überliefert, findet die Jakobuskirmes parallel zum Schützenfest in jedem Jahr statt – nur in diesem Jahr nicht.
Es gibt kein Konzept
Was Junggesellen und Schausteller vor dem Hintergrund der Corona-Krise schon lange fürchten, ist jetzt endgültig gewiss: Kirmes und Schützenfest 2020 fallen aus. Es gibt kein Konzept, mit dem sich die Festtage so durchführen lassen, dass Besucher und Standbetreiber nicht gefährdet werden. Von einer Feier im Festzelt ist da schon gar nicht die Rede.
„Das ist natürlich extrem schade“, so Bürgermeister André Dahlhaus, „für uns als Stadt ist das eine richtig große und bedeutende Veranstaltung.“ Das gelte im übrigen auch für Vereine, die durch den Verkauf von Getränken wichtige Einnahmen generieren.
Für die ohnehin geplagten Schausteller ist das die nächste Absage in einer Reihe von Volksfesten, deren Auswirkungen der jetzt geplante mobile Freizeitpark auf dem Höing in Hagen zumindest ein kleines bisschen abfedern könnte: „Die Jakobuskirmes ist für viele Familien ein fester Ankerpunkt“, so Dirk Wagner, „und auch wir Schausteller kommen sehr gerne hierher. Zahlreiche Besucher kennen wir durch den engen Kontakt im Laufe der Jahre persönlich. Auch das Verhältnis zur Verwaltung ist eng und gut. Und letztlich liegen auch die Umsätze, die wir hier auf der Kirmes erzielen, konstant auf gutem Niveau.“ https://www.wp.de/staedte/hagen/hagen-freizeitpark-auf-dem-otto-ackermann-platz-geplant-id229256088.html
Hohe Standgebühren auf Volksfesten
Dabei zählt die Jakobuskirmes in Breckerfeld aus Schaustellersicht eher zu den kleinen Veranstaltungen: „In vielen Städten stehen aber genau diese Feste auf der Kippe. Dazu kommen Volksfeste, auf denen die Standgebühren zuletzt explodiert sind. Wenn es hier einmal Probleme gegeben hat, dann haben wir die immer gemeinsam gelöst. Umso mehr freut es uns, dass es die Jakobuskirmes weiterhin geben soll.“
Das unterstreicht der Slogan, der symbolisch auf dem Kirmesplakat steht, das die Breckerfelder Verwaltung aus aktuellem Anlass vorbereitet hat: „Wir sehen uns im nächsten Jahr.“