Haspe. Die nächsten „Hasper Lichter“ werden erst im Jahr 2022 angeknipst. Stattdessen wird 2021 das 275. Hagener Stadtjubiläum gefeiert.

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Wenn es in Hagen bei Haspe etwas zu feiern gibt, kann das selbstbewusste Völkchen im Westen der Stadt auch einmal gelassen zurücktreten: Ursprünglich sollte in der zweiten September-Woche des Jahres 2021 nach dem spektakulären Premieren-Erfolg der „Hasper Lichter“ die zweite Auflage der stimmungsvollen Familien-Festtage rund um den Hasper Kreisel die Menschen anlocken.

Doch als die Stadt im Januar urplötzlich verkündete, am ersten September-Wochenende 2021 ein Bürgerfest anlässlich des 275-jährigen Jubiläums (am 3. September 1746 verlieh König Friedrich II. von Preußen Hagen die Stadtrechte) aus der Taufe heben zu wollen, befanden sich zwei publikumsträchtige Großveranstaltungen plötzlich auf Kollisionskurs. Eine Konkurrenzsituation, in der die Hasper in Absprache mit dem Hagener Rathaus ganz ohne Groll zurücktreten: „Wir verschieben die nächste Auflage der Hasper Lichter in den September 2022“, verkündeten jetzt Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser und Chef-Organisator Salvatore Bucco unisono.

Bürgerfest in der Innenstadt

Zwar möchte die Stadt Hagen im kommenden Jahr mehrfach auf die Verleihung der Stadtrechte vor 275 Jahren hinweisen. Doch als zentraler Höhepunkt der Feierlichkeiten ist vom 3. bis 5. September 2021 ein Bürgerfest angedacht, das mit zahlreichen Angeboten zwischen Theaterplatz und Springe die Menschen locken möchte.

Insgesamt ist für die Feierlichkeiten ein Budget von 100.000 Euro vorgesehen. Die Hälfte des Betrages möchte die Stadt aus eigener Tasche tragen, den Rest sollen Sponsoren beisteuern, die auch als Unterstützer der „Hasper Lichter“ in Frage kommen.

„Für uns ist das erst mal kein Problem“, gibt sich Bucco gelassen. „Zwei solche Feste in aufeinanderfolgenden Wochen anzubieten, ist nicht möglich. Allein schon die Werbekampagnen hätten sich gegenseitig torpediert“, hält der Hasper Gastronom einen vorgezogenen Alternativtermin im Juni 2021 ebenfalls für absurd. Schließlich würden dann die langen Sommerabende den besonderen Lichterglanz der 135.000 LED-Elemente an den bis zu 8,50 Meter hohen Lichtpfeilern des künftig viertägigen Schlemmer-, Musik-, Genuss- und Flanier-Ereignisses entzaubern.

Konstruktives Miteinander

„Wir wollen die Stadt Hagen ja auch nicht überfordern“, zeigt sich Thieser vor allem erleichtert, dass die Kommune sich bei der nächsten Auflage der „Hasper Lichter“ konstruktiver in die organisatorische Vorbereitung einbringen möchte. Während die Themen Musik, Bühnen, Lichter und Gastronomie auch in Zukunft in den Händen des Bucco-Organisationsteams liegen, wird der Stab der Stadtverwaltung sich vorzugsweise um ordnungs- und genehmigungsrechtliche Fragen des Ereignisses, das bei der Premiere bereits mehr als 70.000 Menschen anlockte, kümmern. „So ist hoffentlich gewährleistet, dass ich an den Veranstaltungstagen zwar ein paar Kilos abnehme – aber nicht am Nervenkostüm“, macht Bucco keinen Hehl daraus, dass er mit dem Premieren-Spektakel an seine Belastungsgrenzen gestoßen sei.

„Vielleicht lässt es sich ja sogar etablieren, dass sich in Zukunft das Springe-Fest und die Hasper Lichter abwechseln, man gemeinsam Erfahrungen sammelt und die jeweiligen Konzepte konstruktiv weiterentwickelt“, setzt Thieser auf gegenseitige Unterstützung. Denn bereits aus der Hasper Lichter-Premiere wurden für die nächste Ausgabe die Schlussfolgerungen gezogen, das künstlerische Angebot mit Gauklern, Jongleuren und Straßentheater auszubauen, die Kinderangebote am Kirchplatz zu erweitern, das Musikprogramm auf zwei Bühnen zu konzentrieren und unter dem Lichtertunnel in der Voerder Straße einen Antikmarkt anzubieten. „Wir werden die Zeit jetzt für intensivere Vorgespräche mit den Hasper Einzelhändlern und interessierten Sponsoren nutzen“, wollen der Bezirksbürgermeister und Salvatore Bucco aus der Verschiebung um ein Jahr eine Tugend machen.