Hagen. Ausverkaufter Platz, hupende Autos: Serienstar Kida Khodr Ramadan präsentierte seinen neuen Thriller in Hagen. Ein Gespräch hinter den Kulissen.
Auf ausverkauftem Platz und vor hupenden Autos hat der Berlin-Thriller „Man from Beirut“ als erster deutscher Film mit Autokino-Start auch im Hagener Autokino auf dem Höing Premiere gefeiert. Der Hauptdarsteller Kida Khodr Ramadan und Regisseur Christoph Gampl haben Hagen dazu persönlich einen Besuch abgestattet und vor der 1000 Quadratmeter großen Leinwand alles über die Dreharbeiten erzählt. Die Redaktion traf den Film- und Serienstar nach Filmstart hinter den Kulissen. Ein Gespräch über Hagen, den ungewöhnlichen Filmstart in der Coronakrise und künftige Projekte. Fest steht außerdem: Es war nicht der letzte Besuch des Serienstars in der Volmestadt. Vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen der Coronakrise hat er Bernhard Steinkühler sein Kommen zum Hagener Kurzfilm-Festival „Eat my Shorts“ im November zugesagt.
Kannten Sie Hagen, sind Sie vorher schon einmal hier gewesen?
Kida Khodr Ramadan: Vorher hier gewesen bin ich noch nicht. Auf dem Weg hierher gab es tatsächlich einige Umleitungen (lacht). Aber Hagen ist eine coole Stadt, tatsächlich habe ich vor kurzem auch einen Rapper – „AP“ - kennengelernt, der aus Hagen kommt.
Ihr neuer Thriller „Man from Beirut“ feiert als erster deutscher Film Premiere in Autokinos – warum auch in Hagen?
Auf unserer Tour sind wir insgesamt in circa 20 Autokinos. Vom Verleiher haben wir gehört, dass in Hagen ein tolles Autokino ist und wir auf jeden Fall herkommen sollten. Die Entscheidung fiel dann schnell. Köln will nach der ersten ausverkauften Vorstellung bereits nachspielen. Wir versuchen, bei allen Vorstellungen auch persönlich dabei zu sein, aber das wird leider nicht in allen Fällen klappen.
Alle Kinos sind geschlossen – deswegen der Start in den Autokinos. Ist man darüber irgendwie auch enttäuscht?
Nein, auf keinen Fall. Man ist nie enttäuscht, wenn eins der eigenen Projekte gezeigt wird. Jedes Projekt ist
ein Goldstück. Dieser Film ist einer der Filme, auf den ich sehr stolz bin mit einer guten Geschichte. Bei der Premiere in Köln hatten wir den besten Quotenschnitt des Tages, also Platz 1.
Darauf sind wir sehr stolz, zumal wir den Film mit wenig Geld produziert und selbst finanziert haben. Das ist so, wie wenn eine Kreuzberger Mannschaft Deutscher Meister wird (lacht). Besonders stolz bin ich außerdem auch auf meine Tochter, die wiederholt mit mir auf der Leinwand zu sehen ist.
Wie ist es mit der eigenen Tochter zusammen vor der Kamera zu stehen?
Ich sehe meine Tochter sehr gerne auf der Leinwand, sie ist eine tolle Schauspielerin. Durch das Mitspielen in „4 Blocks“ hat sie sich auch sehr schnell daran gewöhnt. Leicht ist das aber auch nicht, da immer wieder auch nicht kindgerechte Szenen mit Waffen und Gewalt gedreht werden.
Haben Sie mit Ihren Rollen denn persönlich etwas gemeinsam?
Ganz am Anfang habe ich immer versucht, irgendwie auch was von meiner Biografie mit reinzubringen. Mittlerweile habe ich das aber abgestellt.
Was ist das Besondere an Ihrem neuen Film?
„Man from Beirut“ ist ein Thriller über Loyalität, Vertrauen und Intrigen, wie im echten Leben. Unsere Message damit ist aber auch: Wenn jemand etwas machen will, dann soll er es machen. Man kann auch mit wenig finanziellen Mitteln etwas Besonderes schaffen, wenn die Geschichte gut ist.
Passt zur besonderen Geschichte auch, dass der Film jetzt aus Leinwänden in Autokinos zu sehen ist? Wann waren Sie selbst zuletzt im Autokino?
Das geile ist: Ich kannte Autokinos nur aus meinem Teenager-Alter in Verbindung mit Highschool-Filmen. Ich wusste gar nicht, dass es Autokinos noch gibt und das Konzept so erfolgreich ist. Für mich – aber bestimmt für viele – ein besonderes und teilweise neues Erlebnis.
Stehen noch neue Projekte in der nächsten Zeit an?
Ja noch einige. Eigentlich wollten wir mit dem Dreh für einen neuen Film starten, wo ich auch Regie geführt habe, mit einer tollen Besetzung. Aber wie es weitergeht wird sich erst nächste Woche rausstellen. Alles andere muss man wegen der Coronakrise abwarten. Aber ich will nicht jammern, das ist eine höhere Gewalt die da gerade wirkt. Und an der Krankheit sterben Menschen. Für mich war das aber jetzt im Endeffekt auch die Chance, bei der Autokino-Tour in vielen Städten persönlich dabei zu sein.