Hagen. 40 Gefangene stehen derzeit in der Justizvollzugsanstalt Hagen unter Quarantäne. Prozesse vor dem Schwurgericht sind geplatzt.
In der Justizvollzugsanstalt Hagen stehen derzeit 40 Gefangene unter Quarantäne. Hintergrund ist ein positiver Corona-Test eines Gefangenen, der allerdings mittlerweile im Maßregelvollzug in einer anderen Stadt untergebracht ist.
„Der Mann hat in Hagen vor rund eineinhalb Wochen noch einen Test verweigert“, so Jörg-Uwe Schäfer, Leiter der JVA Hagen. An seinem neuen Unterbringungsort sei er dann aber positiv getestet worden.
Vier Gefangene hatten direkten Kontakt
Vier Gefangene, die direkten Kontakt hatten, stehen unter Quarantäne und sind vom Rest der Insassen isoliert. „Das ist natürlich ein weitreichenderer Eingriff in die Grundrechte“, so Schäfer, „allerdings geht die Gesundheit an dieser Stelle vor.“
Insgesamt sind aus Sicherheitsgründen zwei ganze Abteilungen der JVA unter Quarantäne gestellt. Betroffen davon sind insgesamt 40 Gefangene. „Sie alle sind getestet worden“, so Schäfer weiter, „zwei Ergebnisse sind schwach-positiv. Die endgültigen Resultate dieser beiden Tests erwarten wir für Dienstag. Wir gehen aber davon aus, dass sie negativ ausfallen werden.“
Keine positiven Befunde unter den Mitarbeitern
Die Gefangenen, so Schäfer weiter, hätten Verständnis für die Situation. Auch unter den Mitarbeitern gäbe es bislang keine positiven Befunde.
Folge der Quarantäne: Untersuchungsgefangene, die in den betroffenen Abteilungen einsitzen, können nicht vor Gericht auftreten. Zwei Verfahren vor dem Hagener Schwurgericht sind deshalb geplatzt. Auch ein Prozess vor dem Landgericht Bochum musste abgesagt werden.