Hagen. Gute Noten für die Außenbereiche, das Gegenteil für Altenhagen, die Innenstadt und Wehringhausen: So beurteilen Hagener die Sicherheit.

In den Wohnvierteln an der Lenne (Note 2,11), im Volmetal (2,14) und auf Emst (2,16) fühlen sich die Menschen in Hagen am sichersten, die Bürger in Altenhagen (4,26) fühlen sich dagegen in ihrem Stadtteil relativ stark von Kriminalität und Ungesetzlichkeit bedroht. Dies ist das Ergebnis des WP-Heimatchecks, für dessen zweite Folge wir unsere Leser und User nach der Sicherheit in ihrem Umfeld befragt hatten.

Dass sich die Hagener in Altenhagen, aber auch in Wehringhausen (3,63 lautet die entsprechende Schulnote) und innerhalb der Ringstraßen (3,46) weniger geborgen fühlen als anderswo, deckt sich mit den Erfahrungen der Polizei. „Diese Bereiche haben wir aufgrund ihrer strukturellen Besonderheiten und den daraus resultierenden Problemen explizit im Fokus“, bestätigt Polizeipräsident Wolfgang Sprogies. In solchen Gegenden mit enger Wohnbebauung und vielen verschiedenen Kulturen komme es häufiger zu Polizeieinsätzen als in ländlichen Stadtteilen, wo sich die Bevölkerung im Konfliktfall aus dem Weg gehen könne.

Verstärkte Kontrollen

Unter dem Motto „Sichere Innenstadt“ hat die Polizei deshalb die Kontroll- und Ermittlungstätigkeit in Altenhagen, im Bahnhofsbereich sowie in Wehringhausen verstärkt. Dies entspreche den Erwartungen der Bürger und diene der Erhöhung der objektiven als auch subjektiven Sicherheit in Hagen, betont Sprogies: „Besondere Berücksichtigung findet hier die Straßen- und Betäubungskriminalität.“

Vor allem die Gegend rund um den Hauptbahnhof werde von vielen Hagenern als „gefährlicher Ort“ empfunden, auch wenn die objektiven Kriminalitätsfallzahlen dies nicht belegten: „Aber eben wegen dieses mutmaßlich negativen Sicherheitsgefühls wird in diesem Jahr hier ein besonderer Schwerpunkt gesetzt.“ Die Polizei sei mit uniformierten und zivilen Kräften noch präsenter, führe mehr Kontrollen durch und gehe im Zuge einer Null-Toleranz-Strategie konsequent gegen jegliches normabweichendes Verhalten vor. Dies fange bei Falschparkern an und gehe bis zum Drogenhandel und der Straßenkriminalität.

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Insgesamt sei die Stadt Hagen so sicher wie seit vielen Jahren nicht mehr, betont die Polizei. Die Zahl der Straftaten (13.984 in 2019) sei so gering wie lang nicht. Allerdings verzeichnet die Gewaltkriminalität einen Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber 2018, für den es jedoch keine erkennbar valide Erklärung gebe. „Schon wenige zufällige Taten können zu einer solchen Abweichung führen“, so Polizeisprecher Tino Schäfer.