Hagen-Mitte. Das Theater an der Volme öffnet wieder. Doch Kostendruck und Platzprobleme erschweren den weiteren Betrieb.

Einstimmig hat der Haupt- und Finanzausschuss entschieden, das in Corona-Zeiten am finanziellen Abgrund entlangtaumelnde „Theater an der Volme“ einmalig mit 5000 Euro zu unterstützen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Parallel erklären die Theater-Leiter Dario Weberg und Indra Janorschke, dass die Spielstätte am 5. Juni wieder öffnen wird. Allerdings sehr vorsichtig.

Die 5000 Euro zur Unterstützung stammen aus dem Budget des Kulturbüros, das aufgrund der zahlreichen Veranstaltungsabsagen in diesem Jahr absehbar kaum komplett abgeschöpft wird. Zurzeit stehen hier noch knapp 50.000 Euro bereit. Von dem bereitgestellten Geld, so die Intention sämtlicher Ratsfraktionen, sollen die institutionellen Kosten für die Immobilie des freischaffenden Theaterbetriebes gedeckt werden. Der Restbetrag, so die einhellige Meinung der Politik, könnte bei Bedarf noch für weitere Auszahlungen an existenzbedrohte Kulturschaffende zurückgehalten werden.

Das Theater an der Volme an den alten Elbershallen.
Das Theater an der Volme an den alten Elbershallen. © Michael Kleinrensing

Theater soll sich im Rahmen des Muschelsalats 2021 einbringen

„Sollten die noch nicht freigegebenen Mittel im Laufe des Haushaltsjahres nicht verausgabt werden können, sind weitere Zahlungen an das Theater an der Volme nicht ausgeschlossen“, heißt es in dem Beschluss vom Donnerstag. Gleichzeitig wurde dem Haus ins Stammbuch geschrieben, die Mittel im kommenden Jahr durch gleichwertige Aufführungen im Rahmen des Muschelsalats 2021 zu kompensieren. Eine Förderung auch in den folgenden Jahren schließt die Politik ausdrücklich aus.

Wegen des Mindestabstands dürfen nur 30 Besucher in die Vorstellungen kommen

Aktuell befindet sich das Theater, auch wegen vieler Spenden aus der Bevölkerung, noch nicht existenzbedrohter Lage. „Aber die schwierige Zeit wird jetzt noch kommen“, sagt Indra Janorschke. Zunächst würden jetzt – berechtigterweise – viele Besucher mit Gutscheinen kommen, die für die bislang ausgefallenen Vorstellungen gelten würden. Daneben, so haben Janorschke und Weberg errechnet, dürften aber nur 30 Besucher in die Vorstellungen kommen. Diese Zahl ergibt sich, weil der Corona-bedingte 1,50-Meter-Abstand zwischen den Besuchern eingehalten werden müsse. Das Theater fasst normalerweise 100 Besucher.

Viel Geld über Spenden bekommen, doch der Kostendruck bleibt

7700 Euro waren durch eine Crowdfunding-Aktion hereingekommen, ein ähnlicher Betrag über Spenden an den Förderverein. Die Mieten, die das Theater an Elbershallen-Betreiber Hagenpeg überweisen muss, sind zunächst gestundet. „Da häufen sich aber natürlich aktuell Schulden an, die wir zurückzahlen müssen. Ob das mit der geringeren Zuschauerzahl klappt und ob die Besucher überhaupt direkt kommen werden, ist unklar“, sagt Janorschke.

Am 5. Juni geht es gleich mit der Premiere „It’s My Life – Die 90er Jahre Revue“ mit Karolin Kersting und Dario Weberg weiter. Auch wenn Bühnenproduktionen mit mehr als zwei Personen auf der Bühne noch nicht realisiert werden können, bleibe das Theater kreativ. . „Wir haben einen speziellen Corona-Spielplan mit einem spritzigen und abwechslungsreichen Programm vorerst bis zum 30. September zusammengestellt. Zum Großteil Vorstellungen, die im ursprünglichen Spielplan standen, aber auch neue Produktionen“, sagt Weberg.

Vorstellungen finden bis auf Weiteres erstmal ohne Pausen statt

„Wir werden die Vorstellungen bis auf Weiteres erst einmal ohne Pause spielen, um Vorkehrungen im Toilettenbereich und bei der Ein- und Auslasskontrolle zu gewährleisten. Da wir Besucherreihen entfernt haben, wird es nur eine Preiskategorie bei freier Platzwahl geben“, Indra Janorschke und fügt hinzu: „Aufgrund der langen Ausfalldauer ist es leider nicht möglich, alle ausgefallenen Vorstellungen nachzuholen, aber die Karten behalten ihre Gültigkeit.“ Dieser Spielplan ist unter www.theaterandervolme.de einzusehen oder zu den geänderten Kartenvorverkaufszeiten Mittwoch und Freitag von 14 bis 17 Uhr im Theater zu bekommen.