Für den möglichst baldigen Abriss der „Ebene 2“ plädiert WP-Kommentator Martin Weiske.
Die akute Hagener Not, schwächelnde, einsturzgefährdete Brücken möglichst zügig erneuern zu müssen, ist einerseits eine finanzielle Herausforderung, die Hagens enges Finanzkorsett mächtig knarren lässt. Andererseits eröffnet sich mit dem Handlungszwang die Chance, in Zeiten, in denen die bisher autodominierte Verkehrspolitik ohnehin auf dem Prüfstand steht, intelligente Strukturveränderungen einzufädeln. Wenn sich obendrein die realistische Möglichkeit ergibt, sich vom hässlichsten Bauwerk der Stadt zu trennen, das heute bloß noch als eine beschämende Beleidigung des Auges und Missachtung der dort lebenden Bürger wahrgenommen wird, kann es nur eine Entscheidung geben: Abriss – und zwar so schnell wie möglich.
Was einst als Symbol scheinbar grenzenloser, aber auch rücksichtloser Gestaltungsmöglichkeiten in Stahlbeton gefeiert wurde, kann heute durch seine Beseitigung – inklusive Arbeitsamtsrampe – zu einem Fanal für die Verkehrswende des 21. Jahrhunderts werden. Die Hagener werden dem Bauwerk garantiert keine Träne nachweinen.