Hagen. Die Bahn lässt drei Eisenbahnüberführungen im Volmetal abreißen und neu errichten. Vier Monate lang fährt kein Zug von Hagen nach Lüdenscheid.

Die Deutsche Bahn (DB) erneuert auf der Strecke zwischen Hagen und Lüdenscheid die drei alten Eisenbahnüberführungen Am Stockey in Delstern, an der Hasselstraße in Eilpe und am Hengstenbergweg in Dahl. Die Bauwerke befinden sich zwischen Dahl und Rummenohl, stammen aus den Jahren 1910 (Hasselstraße), 1911 (Am Stockey) und 1912 (Hengstenbergweg) und haben das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Nun würden sie abgerissen und neu gebaut, teilte ein Bahnsprecher mit.

Von Samstag, 30. Mai, bis einschließlich Sonntag, 27. September, ist die Strecke daher durchgehend gesperrt. Das hat zur Folge, dass die Züge der Regional-Bahn-Linie RB 52 ausfallen.

Zwischen Hagener Hauptbahnhof und Lüdenscheid bietet die Bahn ein Ersatzkonzept an: Als Linie A (blaue Linie) fährt ein Bus mit Halten in Oberhagen, Dahl, Rummenohl, Dahlerbrück, Schalksmühle und Brügge nach Lüdenscheid. Als Linie B (grüne Linie) verkehrt ein Schnellbus ohne Zwischenstopp über die A 45 in rund 45 Minuten zwischen Hagener Hauptbahnhof und Lüdenscheider Bahnhof. Nur bei Staus auf der Autobahn wird er die Landstraße nutzen. Schließlich steht noch der Linienbus 510 der Hagener Straßenbahn AG bereit.

Bahn investiert zehn Millionen Euro

Die neuen Überführungen – es handelt sich um sogenannte Stahlbetonhalbrahmenbrücken – werden zwischen fünf und zwölf Meter lang sein, die Bahn investiert zehn Millionen Euro in die drei Projekte. Die Bauwerke seien über 100 Jahre alt und hätten u.a. zwei Weltkriege hinter sich, so ein Bahnsprecher: „Irgendwann ist ihre Zeit dann auch einmal abgelaufen.“ Der Neubau sei Teil des Modernisierungsprogramms für eine starke Schiene.

Dass die Strecke vier Monate lang gesperrt bleiben muss, hat topographische Gründe. Wenn möglich, zieht die Bahn eine neue Brücke neben der alten hoch und schiebt den Neubau nach Abriss des alten Bauwerks auf Kufen an Ort und Stelle. Dies ist bei den drei Brücken, um die es hier geht, jedoch nicht möglich. Zuerst müssen die bestehenden Brücken mit Baggern und Abrisszangen beseitigt werden, dann kann neu gebaut werden. Ein Entsorgungskonzept schreibt vor, auf welchem Wege Mischschrott, alte­ Kabel, Bauschutt, Stahl und andere Materialien zu beseitigen sind.

Es kann zeitweise laut werden

Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar.

Trotz des Einsatzes moderner Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass sie diesen auf das notwendige Maß beschränken wird und bittet die Anwohner um Verständnis für die mit den Arbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten.