Hagen. Die Hagenerin Pia Priewe hat den Durchbruch geschafft und tourt als Model um die Welt. Doch sie ist auf dem Boden geblieben und studiert.

Sie war schon das Gesicht für berühmte Marken wie Prada und Gucci, hat in den größten Metropolen dieser Welt gelebt und ist bei zahlreichen Fashion-Shows mitgelaufen. Pia Priewe ist 23 Jahre alt und internationales Model. Neben ihrem leidenschaftlichen Beruf, der ihr manchmal mehr abfordert, als der ein oder andere denken mag, studiert die Hagenerin Betriebswirtschaftslehre. Aktuell schreibt sie ihre Bachelor-Arbeit und strebt danach ein Master-Studium an. Wirtschaft und Modelbusiness passen im ersten Moment irgendwie so gar nicht zusammen, doch für Pia ist es eine Art perfekte Mischung: „Ich würde keine meiner Erfahrungen missen wollen“, sagt sie.

Pia Priewe in der Cover Story vom Annabelle Magazin.
Pia Priewe in der Cover Story vom Annabelle Magazin. © Sara Merz | Annabelle Magazin

Angefangen hat alles nach dem Abitur im Jahr 2015. „Ich habe selbst nach Modelagenturen gesucht und meine Bilder dorthin geschickt.“ Es seien einfache Urlaubsbilder gewesen. Nichts Ausgefallenes. Doch die Agenturen waren überzeugt. Kurze Zeit später ging es für die 23-Jährige nach Köln. „Ich bin dort gemeinsam mit meinem Papa hingefahren.“ Ihre Familie steht immer hinter ihr. Die Hagenerin hinterließ Eindruck, bekam kurze Zeit später ihre ersten Angebote für Jobs. „Am Anfang war ich irgendwie so gar nicht überzeugt vom Modelleben“, sagt sie und lacht dabei. Heutzutage sieht das Ganze anders aus.

Start der Karriere

Schneller als Pia dachte, ging es für sie nach London – und zwar nicht zum Urlaub machen, sondern zum Arbeiten und gleichzeitig auch zum Leben. Das erste Mal für die damals 18-Jährige, dass sie für längere Zeit weg von ihrer Familie und ihren Freunden war. In London sammelte sie ihre ersten richtigen Erfahrungen, lernte zahlreiche Menschen kennen; unter anderem auch Esther und Tara, Gründerinnen ihrer Mutteragentur. Der richtige Startschuss für Priewes Karriere fiel mit dem Kennenlernen eines bekannten Casting-Direktors. „Er war wirklich sehr, sehr nett.“ Aber dass es so gut anlief, damit hatte selbst die damalige Abiturientin nicht gerechnet. „Ich flog nach zwei Monaten wieder nach Hause und war irgendwie auch froh, wieder daheim zu sein.“

Auch dieses Foto gehörte zur Story im Annabelle Magazin.
Auch dieses Foto gehörte zur Story im Annabelle Magazin. © Sara Merz | Annabelle Magazin

Kaum angekommen, bekam Pia einen Anruf: Es waren ihre beiden Booker Esther und Tara. Ihre Freude war förmlich durchs Telefon zu spüren, berichtet die Hagenerin. „Sie sagten, dass der Casting-Direktor mich als Exclusiv-Model für die Prada-Show haben möchte. Das war natürlich überwältigend.“ Ein Exclusiv-Model zu sein ist etwas wirklich Besonderes, erklärt sie. So sei das jeweilige Mädchen quasi das Gesicht der Marke. Ohne lange zu zögern, sagte Pia den Job zu. Kurze Zeit später ging es für sie nach Mailand. Morgens hin, abends wieder zurück. Ein ganz normaler Alltag.

Das „typische Modelleben“

Esther und Tara sagten dem jungen Model schon damals, dass die Prada-Show der Beginn von etwas ganz Großem sei. Und sie behielten Recht. In den darauffolgenden Monaten flog Pia von einer Stadt in die nächste, zwischenzeitlich lebte sie sogar in New York. „Das ist wirklich dieses typische Modelleben dort, so wie man es aus Filmen kennt“, sagt sie und lacht. Morgens ging es zum Yoga, auf dem Weg wurde noch ein Matcha-Latte getrunken, dann ging es zu Shootings und abends in eine schicke Bar. „Das war eine tolle Erfahrung, aber auf Dauer war das einfach nichts für mich“, reflektiert die Studentin ihre Zeit in New York.

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Sie wollte etwas Neues sehen, also entschied sie sich für einen anderen Kontinent: Asien. „Ich war fast drei Monate in Shanghai, das war echt toll.“ Vor allem die Kultur hat die 23-Jährige beeindruckt. Sie habe aber auch gelernt zu wertschätzen, was sie hat. „Beispielsweise ist saubere Luft nicht selbstverständlich.“ Asien steht auch definitiv künftig auf der To-Do-Liste von Pia. „Ich würde gerne auch mal nach Indien, Südafrika und Spanien.“ Genau das sei das Tolle am Modeln, sie könne sich aussuchen, wo sie hin möchte. Und ihre Agentur mache es möglich.

Zukunftspläne

Nun steht aber erstmal die Bachelor-Arbeit an, und wenn die Corona-Krise überstanden ist, geht es für die Hagenerin Ende des Sommers wahrscheinlich zum Modeln nach Spanien. Später möchte sie dann ihren Master-Abschluss machen. „Das Modeln wird immer ein Teil von mir bleiben, aber ich möchte später in der Wirtschaft arbeiten.“ Modeln sei eher eine Art Leidenschaft und Hobby. „Da fehlt mir manchmal einfach das logische Denken und Rechnen,“ sagt Pia und lacht.

Shootings für bekannte Titel

Model Pia Priewe ist 1,77 Meter groß. Ihre Mutteragentur mit Sitz in London heißt Linden Staub.

Die Hagenerin hatte schon Shootings für bekannte Zeitschriften, unter anderem Vogue, L’Officiel, Harper’s Bazaar, Vanity Fair, Glamour und viele mehr.

Trotz ihres Erfolgs legt sie enormen Wert auf ihr Privatleben und ist froh, nun bei ihrer Familie sein zu können.

Mehr Infos über das Model gibt es hier: https://models.com/models/pia-priewe.

Ein weiterer Vorteil, den sie sehr schätzt: „Ich kann immer Pausen einlegen, ich kann mir meine Jobs aussuchen, das ist wirklich ein Luxus.“ Aktuell lebt die 23-Jährige wieder in Hagen, modelt für die große Marke Zalando in Berlin. Einmal die Woche geht es für sie auf die andere Seite der Republik. „Das macht mir echt Spaß.“ Wie lange Pia nun in ihrer Heimat bleibt, weiß sie nicht. Man wisse nie, welche Angebote für Jobs reinkommen.