Hohenlimburg. Mit dem Neubauprojekt am Langenkamp entsteht moderne Stadtentwicklung für Senioren, Kinder und Familien.
Die Planungen für das umfangreiche Neubauprojekt am Langenkamp schreiten voran. „Wir sind nun in das Genehmigungsverfahren für das Projekt eingestiegen“, sagt Stefan Berlet, Geschäftsführer der Berlet Hausverwaltung KG. Bis 2022 soll auf der Fläche am ehemaligen Hoesch-Verwaltungsgebäude ein Altenpflegeheim, eine Kurzzeitpflege und eine Kindertagesstätte entstehen. Darüber hinaus gibt es auch Pläne für neue Wohnbebauung. Investitionsvolumen: eine untere zweistellige Millionensumme.
Das Seniorenzentrum
Größter Einzelpunkt des umfangreichen Neubauprojekts ist das geplante viergeschossige Seniorenzentrum „Residenz an der Lenne“. Dieses soll über 80 Plätze verfügen, plus eine Kurzzeitpflege mit 20 Plätzen im ersten Obergeschoss. „Das muss man für Hohenlimburg sehr positiv werten, weil es dort eine Bedarfslücke gerade im Bereich der Altenpflege gab“, sagt Markus Meier vom zuständigen Architekturbüro Meier + Partner. „Diese Bedarfslücke wird jetzt durch das Pflegeheim und die Kurzzeitplätze gedeckt.“
Enkel führt Projekt im Geiste des Großvaters weiter
Im Jahr 2014 hat Erich Berlet das Grundstück an der Langenkampstraße erworben.
Er wollte insbesondere ein Mehrgenerationenhaus und ergänzende Nutzungsmöglichkeiten zur Hohenlimburger Innenstadt aufbauen.
Nach seinem Tod führt nun Stefan Berlet das Projekt im Geiste des Großvaters fort.
Trotz Corona-Krise laufe das Planungsverfahren noch normal weiter, sagt Stefan Berlet. Derzeit gehe er nicht von Verzögerungen in der baulichen Umsetzung aus.
In dem Seniorenzentrum soll für jeden Bewohner ein Einzelzimmer mit Dusche und Bad zur Verfügung stehen sowie Gemeinschaftsräume mit Küchenzeile und Balkon. Im Erdgeschoss soll es neben einem Friseursalon auch ein Café geben, das von Bewohnern und Außenstehenden gleichermaßen genutzt werden kann. Betrieben wird die Einrichtung von der Firmengruppe Mohring. Diese betreibt in Altenhagen bereits ein Seniorenhaus und eine Tagespflege.
Die Kindertagesstätte
Wenige Meter vom Seniorenzentrum entfernt plant Investor Stefan Berlet den Bau einer ebenerdigen Kindertagesstätte. Dort sollen vier Gruppen und maximal 75 Plätze entstehen, davon 20 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Betreiber wird die KITA Hegemann gGmbH, die in Hohenlimburg bereits den Betrieb in der Kita Märchenwald organisiert.
Der Kita-Neubau wirkt sich auf die bisherigen Pläne der Stadt Hagen für die Kita-Landschaft in Hohenlimburg aus. Diese sahen ursprünglich vor, die stark sanierungsbedürftige Kita Sudetenstraße abzureißen und am selben Standort mit größerer Kapazität neu zu bauen. Wegen zu hoher Kosten und angesichts der Entwicklung am Langenkamp ändern sich Pläne. Im Klartext: Für die nächsten zwei Jahre wird die Stadt Hagen die Kita Sudetenstraße weiter am Standort betreiben. Die alte Einrichtung wird dann geschlossen, sobald die neue Kindertagesstätte am Langenkamp bezugsfertig ist. Die dort entstehenden Plätze decken den Bedarf. Falls dieser steigt, kann das Gebäude durch ein weiteres Geschoss oder Verlängerung erweitert werden. Zwei weitere Gruppen könnten so hinzukommen. „Es kann durchaus sein, dass sich der Bedarf erhöht“, sagt Architekt Markus Meier, „wenn zum Beispiel durch Wohnbebauung am Langenkamp Familien zuziehen, die kleine Kinder haben und entsprechend wieder für Bedarfe sorgen.“
Die Wohnbebauung
Denn neben dem Seniorenzentrum und der Kita sollen am Langenkamp auch neue Wohnungen entstehen. Rund 60 Wohnungen sind von der Hausverwaltung Berlet in dem Bereich des Hoesch-Verwaltungsgebäudes angedacht. „Wir müssen schauen, inwieweit dafür noch planungsrechtliche Weichenstellungen erforderlich sind“, sagt Meier. Zwar sei die Wohnnutzung rein formal konform mit dem Planungsrecht, „aber da sollte man sicherlich nochmal mit dem Planungsamt in den Diskurs einsteigen – über Art und Größe und Umfang.“ Derzeit gehen die Planer bei den Wohnungen von einer Fertigstellung im Frühjahr 2023 aus.