Hagen. Die Betreiber von Supermärkten zeigen sich für die Mehrarbeit ihrer Mitarbeiter in der Corona-Zeit erkenntlich. Die WP hat sich umgeschaut.

Nicht nur Ärzte und Pflegepersonal, sondern auch Beschäftigte in Lebensmittelgeschäften gelten in der Corona-Krise als Helden bzw. Heldinnen des Alltags. Einige Betreiber von Supermärkten und Discountern haben sich daher bereit erklärt, ihren Mitarbeitern eine Bonuszahlung für ihre derzeit besonders stressige Mehrarbeit zukommen zu lassen. Wie sieht es im Hagener Lebensmitteleinzelhandel aus? Die WP hat sich umgeschaut.

REWE zahlt Sonderleistungen

Die Mitarbeiter, die bei REWE beschäftigt sind, erhalten Sonderleistungen vom Unternehmen. Zur REWE-Group gehören REWE-Märkte, REWE ihr Kaufpark-Filialen (hierbei handelt es sich um ein Filialunternehmen der REWE Dortmund) sowie Penny-Discounter-Filialen, außerdem die BILLA-Supermärkte in Österreich.

Im Supermarkt REWE ihr Kaufpark (im Bild der Vollsortimenter auf Emst) sollen die Mitarbeiter ebenfalls eine Sonderzahlung erhalten.
Im Supermarkt REWE ihr Kaufpark (im Bild der Vollsortimenter auf Emst) sollen die Mitarbeiter ebenfalls eine Sonderzahlung erhalten. © Yvonne Hinz

„In den verschiedenen Ländern, in denen REWE, BILLA und PENNY­ tätig sind, gibt es unterschiedliche Regelungen: Sonderleistungen in Form von Warengutscheinen, Gehaltszulagen oder Überstunden-Bezahlungen“, sagt Kristina Schütz auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Pressesprecherin der REWE-Group konkretisiert: „Bei REWE und PENNY in Deutschland haben wir uns für den ,Danke-Bonus’ entschieden, den wir als Guthaben auf die Mitarbeiterkarten buchen. Das hat den Vorteil, dass er den Beschäftigten praktisch als Netto-Zahlung zugutekommt.“

Die Sonderleistungen seien schnelle und unbürokratische Sofortmaßnahmen, um den Mitarbeitern eine klare Botschaft zu geben: „Wir sagen nicht nur Danke für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen Ausnahmesituation, sondern wir honorieren ihr Engagement zugleich in finanziell spürbarer Weise.“

Allein in Deutschland würden sich die Sonderzahlungen für die Mitarbeiter in den Märkten und der Logistik einschließlich der geringfügig Beschäftigten auf mehr als 20 Millionen Euro addieren, erklärt Kristina Schütz.

Während bei den Kaufpark-Mitarbeitern (zum Beispiel im Supermarkt an der Ecke Gerhart-Hauptmann-Straße/Karl-Ernst-Osthaus-Straße) noch keine Sonderzahlungen eingegangen sind, freuen sich die Beschäftigten im Penny-Discounter an der Eppenhauser Straße über das Dankeschön, das auf ihren Mitarbeiterkarten verbucht wurde bzw. noch wird. „Wir finden die Anerkennung toll“, unterstreichen zwei Kassiererinnen mit gut gelaunten Gesichtern.

Auch Edeka-Betreiber Michael Clever will etwas für seine Mitarbeiter tun

Michael Clever betreibt vier Edeka-Märkte

Michael Clever ist Franchise-Nehmer beim Vollsortimenter Edeka. Er betreibt Supermärkte in Iserlohn, Schalksmühle sowie in Hagen (Fleyer Straße und Eppenhauser Straße).

Aldi Nord gibt Warengutscheine an Mitarbeiter aus den Bereichen Verkauf, Logistik und den Regionalverwaltungen aus.

Das erste Land, in dem die REWE-Group Sonderzahlungen an die Beschäftigten geleistet hat, war Italien.

„Wir überlegen momentan noch, wie sich eine Bonuszahlung steuerlich auswirkt“, sagt Michael Clever, Betreiber von vier Edeka-Märkten (zwei davon in Hagen) auf Nachfrage der WP. Er als Franchise-Nehmer des Vollsortimenters könne über einen solchen Schritt selbstständig entscheiden, da er an keine Anweisung aus einer Zentrale gebunden sei.

Warengutscheine als Alternative

„Ich weiß sehr wohl, was meine Leute derzeit leisten“, unterstreicht der Einzelhändler und versichert: „Ich werden auf jeden Fall etwas für meine Mitarbeiter tun.“ Michael Clever denkt über die Ausgabe von Warengutscheinen an seine Mitarbeiter nach, „das wäre für meinen Betrieb steuerlich einfacher und das indirekt ausgezahlte Geld bliebe im Geschäft.“

Er, Clever, sähe eine solche Sonderzahlung nicht als Leistungsprämie, sondern als Möglichkeit, mit einer kleinen Finanzspritze ehrlich und einfach „Danke“ bei seinen Mitarbeitern für ihren Top-Einsatz zu sagen.

Aldi Nord bedankt sich mit freiwilliger Sonderleistung

Und wie sieht es beim Discounter Aldi aus? Die Hagener Märkte gehören zu Aldi Nord.

„In den vergangenen Wochen der Corona-Krise haben unsere Mitarbeiter überdurchschnittliches Engagement gezeigt. Wir haben uns deshalb entschieden, unseren Beschäftigten unsere Dankbarkeit auch in Form einer freiwilligen Sonderleistung zukommen zu lassen“, teilt Verena Lissek auf Nachfrage mit.

Die Mitarbeiterin im Bereich Kommunikation ergänzt: „Bei Aldi Nord bekommen alle tariflichen Mitarbeiter sowie Regionalverkaufsleiter, die sich zum Stichtag
1. März 2020 bereits in einem Arbeitsverhältnis mit Aldi Nord befunden haben, einen Warengutschein im Wert von 250 Euro. Alle Auszubildenden erhalten einen Warengutschein über 100 Euro.