Hagen. Abstrich im Auto: Ab Montag richtet die Stadt Hagen ein Drive-In für Corona-Tests ein. In der Selbecke gibt es ein Covid-19-Behandlungszentrum.
Mit dem Auto zum Corona-Test: Die Stadt Hagen eröffnet am kommenden Montag ein neues Testzentrum auf dem Friedensplatz in Altenhagen. Vor dem sogenannten Büdchen wird dort ein Drive-in eingerichtet. Jeder Bürger kann dort – wie bei einem Fast-Food-Restaurant – mit dem eigenen Wagen vorfahren und durch das geöffnete Autofenster einen Abstrich nehmen lassen. „Wir haben uns aufgrund des hohen Bedarfes an Testungen dazu entschlossen, auf dieses Drive-in-System umzustellen“, begründete Stadtsprecher Michael Kaub die Maßnahme.
Das bereits Ende Februar eingerichtete Corona-Zentrum in der Selbecker Straße wird eingestellt. Dort hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ein Covid-19-Behandlungszentrum eröffnet, in dem Coronavirus-Patienten, die nicht die Haus- und Facharztpraxen aufsuchen sollen, in Quarantäne befindliche Personen, die Symptome entwickeln sowie Menschen, die Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten und symptomatisch werden, vorstellig werden sollen. „Aber nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt“, so eine KVWL-Sprecherin.
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Leiter des Behandlungszentrums ist der Hagener Arzt Dr. Rolf Kinzius: „Hier können auch die Schwere der Infektion und der Behandlungsbedarf möglicher Begleiterkrankungen eingeschätzt werden.“ Zudem gehören die Ausstellung von Rezepten und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) sowie eventuell die stationäre Einweisung zu den ärztlichen Aufgaben.
Drive-in-System hat Vorteile
Alle „normalen“ Corona-Abstriche finden dagegen ab Montag am Büdchen auf dem Friedensplatz statt, das der Stadt gehört und in dem bis vor kurzem noch ein Kiosk untergebracht war. Durch dieses neue Testzentrum und das dort praktizierte Drive-in-System ergeben sich nach Ansicht des Gesundheitsamtes gleich mehrere Vorteile. Während die Menschen in der Selbecke einzeln in das einstige Schulgebäude geführt werden mussten, um dort den Abstrich vorzunehmen, können die zu testenden Personen nun im Auto sitzen bleiben. Sodann wird sich ein Arzt vorbeugen und den Abstrich mit einem Stäbchen aus dem Rachen entnehmen. Dadurch werde das Infektionsrisiko für alle Beteiligten noch weiter minimiert.
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Die Hagener Hausärzte und das Gesundheitsamt hoffen zudem, dass durch die Umstellung auf das Drive-in-System die Testungen schneller und in größerer Anzahl erfolgen können. Zwar wurden auch in der Selbecke zuletzt täglich bis zu 100 Abstriche durchgeführt, doch soll die Schlagzahl noch weiter erhöht werden.
Claudia Sommer, Ärztin und Leiterin des Hagener Gesundheitsamtes, weist ausdrücklich darauf hin, dass sich die Anwohner des Friedensplatzes keine Sorgen machen müssen: „Dadurch, dass die zu Testenden im Auto bleiben, besteht keine Gefahr der Ansteckung.“
Abstrich nur nach Anmeldung über Hotline
Und da sich im Büdchen außer dem medizinischen Personal (Hausärzte, deren Mitarbeiter sowie Beschäftigte des Gesundheitsamtes), das Schutzkleidung trägt, niemand aufhalten darf, gehe auch von dort keine Gefahr aus. Die verwendeten Materialien werden nach der Benutzung entsorgt.
Wichtig: Eine Testung findet nur nach vorheriger Terminierung über die Hotline des Gesundheitsamtes (02331/207-3934) statt.
Dieses ist montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie am Wochenende von 8 bis 18 Uhr zu erreichen.
Weitere Fragen rund um das Corona-Virus nimmt die Stadt Hagen unter 02331/207-5000 (montags bis freitags 7 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 8 bis 18 Uhr) entgegen.