Eine mühselige Suche nach einem Sanierungsplaner für das Hagener Kunstquartier prophezeit WP-Kommentator Martin Weiske.

Nach zehn Jahren Beweisverfahren in Sachen Schumacher-Museum sitzt die Hagener Politik vor einem peinlichen Scherbenhaufen. Ein offenbar wenig motivierter und inhaltlich auch überforderter Hauptsachverständiger hat begleitet von einem leidenschaftslos agierenden Gericht letztlich ein Gutachten präsentiert, das nicht einmal in Ansätzen sein Geld wert ist.

Wie das alles zu rechtfertigen ist, wird die Stadt eines Tages den Bürgern erklären müssen. Diese sollen für die anstehende Sanierung des 26-Millionen-Euro-Baus jetzt erneut mit einem zweistelligen Millionenbetrag zur Kasse gebeten werden. Doch im Rathaus möchte man sich mit der öffentlichen Aufarbeitung so lange zurückhalten, bis das federführende Landgericht Hagen auch offiziell einen Schlussstrich unter das leidige Verfahren gezogen hat.

Futuristische Gebäudetechnik

Fest steht bislang lediglich, dass die in den vergangenen zehn Jahren aufgelaufenen Mehrkosten für die angeblich so innovativ-futuristische Gebäudetechnik inzwischen Dimensionen erreicht haben, mit denen man den Kulturtempel lieber gleich umfänglich saniert hätte.

Hier jetzt nachzukarten, sollte der politischen Aufarbeitung vorbehalten bleiben. Viel dringlicher erscheint es, einen Planer ausfindig zu machen, der für das Museum ein griffiges Sanierungskonzept erarbeitet. Nachdem es schon mehr als ein Jahr gedauert hat, überhaupt einen Sachverständigen für das Beweisverfahren zu vergattern, dürften nach den bundesweiten Schlagzeilen für das Hagener Pannen-Panoptikum dies keine leicht Aufgabe werden.

Und bis dahin gilt weiterhin: Die Folgekosten des Kunstquartiers liegen ein Vielfaches über dem, was den Bürgern einst vorgegaukelt wurde.