Die Gastrobetriebe in Hagen sehen ihre Existenz gefährdet und verändern ihren Service. Daneben schwärt die Stadt sich ein. Wie wohltuend.
Die meisten von uns haben nicht so viel Geld, dass sie jeden Tag für sich und ihre Familie Essen bestellen können, damit die vielen Betriebe vor Ort die Corona-Krise überleben. Aber ähnlich wie bei der Empfehlung, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, geht es auch hier mehr um ein Schwarmverhalten. Eine Art Team-Gedanken.
Beispiel „Tute“: Wenn nur jeder Boeler, dem etwas an dem Betrieb liegt, einmal im Monat sein Abendessen hier bestellt, ist Wirt Michael Abrahams vermutlich schon geholfen. Es wären private Ausgaben, die auch helfen, die Kultur in unseren Vierteln zu retten.
Wenn das alles vorbei ist, wird nichts mehr sein, wie es war. Corona zerstört Existenzen, erwürgt die identitätsstiftenden Dinge, wegen derer wir gern in Hagen leben. Es verändert unsere Arbeitsstellen.
Doch eines wird bleiben: Wir haben noch nie zuvor so zueinander gestanden in Hagen, wie wir es jetzt tun. In den Familien, im Sport, an den Arbeitsplätzen, sogar in der Politik. Das Beispiel „Boeler Tute“ zeigt, wie neue Hoffnung entsteht, wenn Menschen solidarisch zueinander sind.
Corona macht uns krank, betroffen und verwundbar. Als Gemeinschaft aber wird es uns nicht kleinkriegen. Da bin ich sicher.