Breckerfeld. In Breckerfeld gibt es bislang keinen bestätigten Fall einer Infektion mit dem Coronavirus. Das Rathaus wird dennoch geschlossen.

Bislang gibt es für die Hansestadt Breckerfeld noch keinen bestätigten Fall einer Infektion mit dem Coronavirus. Im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis hingegen ist die Zahl der Infizierten (Stand Montag, 15 Uhr) auf 21 gestiegen. Die Betroffenen wohnen in Ennepetal (1), Hattingen (5), Herdecke (2), Sprockhövel (5), Wetter (2) und Witten (6). Die Zahl der begründeten Verdachtsfälle liegt bei 156 – auch von diesen Betroffenen lebt niemand in Breckerfeld.

Häusliche Quarantäne angeordnet

Für die bestätigten Fälle sowie für die begründeten Verdachtsfälle ist häusliche Quarantäne angeordnet. Diese Vorgabe gilt darüber hinaus für 298 weitere Personen im Kreis. Hauptgrund hierfür: Sie hatten, so das Ergebnis der Ermittlungen des Gesundheitsamtes, Kontakt mit Menschen, die als begründeter Verdachtsfall gelten.

Obwohl die Zahl der Betroffenen in Breckerfeld überschaubar ist, hat die Corona-Krise auch Auswirkungen auf die Hansestadt. Vor diesem Hintergrund hat auch die Stadtverwaltung unter 02338/809-0 eine Hotline eingerichtet. „Allerdings“, so betont Bürgermeister André Dahlhaus, „gibt es hier keine Auskünfte zu gesundheitlichen Fragen. Es geht vielmehr um Dinge, die das Zusammenleben betreffen.“

Derweil läuft in sämtlichen Breckerfelder Kindergärten und in den beiden Schulen die Betreuung für jene Kinder an, deren Eltern in einem Bereich arbeiten, in dem sie derzeit nicht abkömmlich sind (beispielsweise Krankenpflege, Polizei, Feuerwehr). „Allerdings hält sich die Nachfrage derzeit noch in Grenzen“, so André Dahlhaus.

Trauerfeiern finden auch in Breckerfeld nur noch eingeschränkt statt. „So darf nur der engste Familienkreis teilnehmen“, so Dahlhaus weiter. „Gleiches gilt für Trauungen, die nur noch im Heimatmuseum stattfinden.“

Breckerfelder Rathaus dicht

Das Breckerfelder Rathaus selbst bleibt vorerst geschlossen. Ausnahme: Fälle, in denen ein persönlicher Kontakt unbedingt erforderlich ist. Bürger werden gebeten, per Telefon oder Mail mit den Mitarbeitern zu kommunizieren.

Auch die Feuer- und Rettungswache sowie für Einrichtungen, in den Flüchtlinge und Asylbewerber leben, gilt: Besuche von außen sind nicht mehr erlaubt. Ob es zu einem Verbot von privaten Feiern in Gaststätten durch den Kreis kommt, ist derzeit noch offen.

Landrat Olaf Schade, momentan selbst in Quarantäne, und Bürgermeister André Dahlhaus werben bei allen Menschen im EN-Ruhr-Kreis darum, sich den Ernst der Lage bewusst zu machen, sich aus seriösen Quellen zu informieren und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

Persönliche Kontakte reduzieren

Wichtigste Schlussfolgerung mit Blick auf die Entscheidungen des Bundes, des Landes und der Kommunen in den letzten Tagen: Jeder sollte die Zahl seiner persönlichen Kontakte tatsächlich auf das absolut notwendige Mindestmaß reduzieren. „Wer dies beherzigt und zusätzlich selbstständig sucht und liest, was beschlossen wurde, findet Antworten auf Fragen, die derzeit noch häufig an das Bürgertelefon, den Krisenstab oder die Städte gerichtet werden“, macht Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabs im Schwelmer Kreishaus deutlich.

Für das Bürgertelefon des Kreises (02333/4031449, täglich 8 bis 18 Uhr) heißt das: Die Leitungen müssen bitte für diejenigen freigehalten werden, die befürchten, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben. Trotz mehrfach aufgestockter Anrufplätze ist aktuell mehr nicht zu bewältigen. Aus 400 Anrufen am Freitag sind am Montag mehr als 2100 geworden.