Hagen. Die Stadt Hagen hat eine verschärfte Allgemeinverfügung herausgegeben. Diese untersagt ab sofort alle Veranstaltungen im Stadtgebiet.
Ab sofort untersagt die Stadt Hagen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus alle Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet. Am heutigen Freitag hat der Krisenstab der Stadt erneut getagt und eine verschärfte Allgemeinverfügung verfasst. Außerdem bleiben ab Montag, 16. März, alle Schulen und Kindertagesstätten in NRW – also auch in Hagen – geschlossen.
Ab Montag müssen die Eltern die Betreuung ihrer Kinder eigenverantwortlich organisieren. In den städtischen Kitas wird eine Notfallbetreuung in kleinen Gruppen organisiert. Übergangsweise soll es in besonderen Fällen auch noch eine Betreuung bis Dienstag geben.
Schulen stellen Montag und Dienstag während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicher; Lehrkräfte werden an diesen beiden Tagen noch anwesend sein.
https://www.wp.de/staedte/hagen/hagen-verbietet-grossveranstaltungen-vor-publikum-id228666797.html
Keine VHS- und Musikschul-Kurse
Nicht nur Veranstaltungen werden untersagt, auch Freizeit- und Sporteinrichtungen schließen. So bleiben im Westfalenbad ab Montag Schwimmbad, Sauna- und Wellnessbereich geschlossen. Auch sämtliche Sportstätten sind ab Montag dicht. „Und auch in der Volkshochschule werden ab Wochenanfang keine Kurse und Veranstaltungen stattfinden, das gleiche gilt für die Musikschule“, erklärt Stadtsprecher Michael Kaub auf Nachfrage unserer Zeitung.
Das Theater hatte bereits am Mittwoch erklärt, Vorstellungen auf der Hauptbühne ausfallen zu lassen, heute teilte die Theaterleitung mit, dass sämtliche Vorstellungen, Veranstaltungen und Führungen im Theater bis einschließlich 18. April ausfallen.
https://www.wp.de/staedte/hagen/corona-theater-hagen-macht-die-grosse-buehne-dicht-id228672181.html
Auch Vorstellungen im jungen Theater Lutz, das Kammerkonzert, die Karfreitagsmatinee, Lesungen, Führungen und Workshops sind gecancelt. Das Kunstquartier mit Osthaus- und Emil-Schumacher-Museum schließt ebenfalls bis einschließlich 19. April.
Hasper Hammer und Pelmke dicht
Auch die Kulturstätten Hasper Hammer und Pelmke sagen ihre Veranstaltungen ab. Im Kino Babylon in der Pelmke dürfen lediglich 20 Zuschauer Platz nehmen.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat sämtliche Veranstaltungen in allen seinen Einrichtungen bis zum 17. April abgesagt. Daher bleibt auch das LWL-Freilichtmuseum im Mäckinger Bachtal bis einschließlich 20. April für Besucher geschlossen.
Das für Samstag, 28. März, angekündigte Kneipenfestival in der Innenstadt findet ebenfalls nicht statt. Der Cinestar auf der Springe teilt mit, dass der Besuch des Schauspielers Sabin Tambrea zum Film „Narziss und Goldmund“ am Samstagabend abgesagt ist.
Großdisco Capitol will öffnen
Das privat geführte Theater an der Volme bei Elbers wird – so die Theaterleitung heute auf Nachfrage unserer Zeitung – vorerst in der alten Kapelle nicht spielen.
Die benachbarte Großdisco Capitol auf dem Elbersgelände wird jedoch – unter Berücksichtigung einiger Präventivmaßnahmen – nach Aussage von Betreiber Mike Henning am Wochenende öffnen.
Tierheim bleibt geschlossen
Das Tierheim an der Hasselstraße 15 bleibt ab sofort geschlossen.
Aber zurück zur Allgemeinverfügung: Die Stadt teilt mit, dass private Veranstaltungen mit weniger als 100 Teilnehmern als unkritisch gelten, sofern sie nicht in einem öffentlichen Gebäude stattfinden. Veranstaltungen können unter den Voraussetzungen, die seit Donnerstag, 12. März, der Checkliste auf www.hagen.de zu entnehmen sind, ausnahmsweise durch die Stadtverwaltung genehmigt werden.
Ausnahmeanträge müssen drei Werktage vor Veranstaltung vorliegen
Diese Ausnahmeanträge müssen spätestens drei Werktage vor der Veranstaltung informell unter E-Mail veranstaltungsberatung@stadt-hagen.de eingehen.
Der Kriterienkatalog, der für jede Veranstaltung zugrunde gelegt werden muss, basiert auf Empfehlungen des Robert Koch Instituts.
Für Großveranstaltungen mit mehr als 1000 zu erwarteten Teilnehmern muss die Checkliste nicht zugrunde gelegt werden, diese sind generell abzusagen oder zu verschieben oder dürfen – beispielsweise bei Sportereignissen – nur ohne Zuschauerbeteiligung durchgeführt werden.
Auf jeden Fall empfiehlt die Stadt Hagen ihren Bürgern, soziale Kontakte und private Treffen möglichst zu reduzieren. Leute, die Nachfragen zu Veranstaltungen haben, wenden sich bitte direkt an den jeweiligen Veranstalter.
Neben der Checkliste stehen Veranstaltern für Rückfragen auch Ansprechpartner unter der zentralen E-Mail-Adresse veranstaltungsberatung@stadt-hagen.de zur Verfügung. Bitte unter der E-Mail-Adresse für Veranstaltungen keine allgemeinen Fragen zum Coronavirus stellen.
Keine Trauerfeiern
Auf den Friedhöfen Remberg und Buschey finden aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus in den Kapellen keine Trauerfeiern statt. Diesem Vorgehen schließen sich die kommunalen Friedhöfe des WHB, der kath. und ev. Friedhof Haspe, die ev. Friedhöfe Elsey im Niederfeld und Hohenlimburg Esserstraße, der kath. und ev. Friedhof Boele und der kath. Heidefriedhof an. Zur weiteren Abwicklung der Trauerfeiern bitte an die jeweilige Friedhofsverwalter wenden.
Wichtige Info: Ausfall der Schuleinsatzwagen ab Montag, 16, März: Aufgrund der Schließung der Schulen fallen die Schuleinsatzwagen in Hagen ab Montag, 16. März, bis zum Ende der Osterferien aus. Lediglich die Früh-Einsatzwagen EW1 und EW2 verkehren planmäßig. Auf den übrigen Linien gilt in dieser Zeit der Ferienfahrplan.