Hagen. Die Stadt Hagen hat eine Checkliste für Veranstalter herausgegeben. Sie sollen das Risiko ihres Events selbst einschätzen.
Die Stadt Hagen hat eine Checkliste für Veranstalter herausgegeben. Anhand des Kriterienkatalogs kann sich nun jeder Veranstalter die Frage, ob er eine geplante Veranstaltung absagen muss, selbst beantworten. https://www.wp.de/staedte/hagen/hagen-verbietet-grossveranstaltungen-vor-publikum-id228666797.html
Bei Missachtung droht drastische Strafe
Die Checkliste basiert auf Empfehlungen des Robert Koch Instituts. Sie muss für jede Veranstaltung zugrunde gelegt werden. Wer sich nicht daran hält, dem drohenden drastische Strafen bis zu 50.000 Euro.
Außerdem handelt es sich um einen Straftatbestand und es können sich Schadensersatzansprüche durch Teilnehmer ergeben. Sollte die Stadt von einer Veranstaltung erfahren, die hätte abgesagt werden müssen, wird das Event sofort beendet, gegebenenfalls mit Hilfe der Polizei.
Der Kriterienkatalog besteht aus neun Fragen wie „Wie viele Teilnehmer werden erwartet?“ Wie hoch ist der Anteil der älteren bzw. chronisch kranken Menschen?“ und „Wie groß ist der Abstand der Besucher zueinander?“
Namen der Besucher sollen notiert werden
Bei Veranstaltungen, die als bedenkenlos eingestuft werden, sollte auf eine lockere Bestuhlung geachtet und die Namen der Besucher sollten erfasst werden. „Wer Nachfragen zu einer Veranstaltung hat, sollte sich direkt an den Veranstalter wenden“, empfiehlt die Stadt.
Cinestar vermeidet Zuschaueransammlung im Foyer
Wie das Kino Cinestar als Einrichtung, in die gerade an Wochenenden Hunderte Besucher strömen, mit der jüngsten Entwicklung umgeht? „Unser Personal ist angewiesen, darauf zu achten, dass zwischen den Plätzen jeweils ein bis zwei Plätze frei bleiben, um den empfohlenen Sicherheitsabstand zu gewährleisten“, so eine Cinestar-Sprecherin. Außerdem solle der Vorstellungsplan so gestaltet werden, dass sich die Ansammlung von Gästen im Foyer auf ein Minimum reduziert.
Ordnungsamt hat Groß-Disco Capitol „auf dem Schirm“
Die Groß-Disco Capitol auf dem Elbersgelände fasst bis zu 2000 Gäste. Die Party-Location besteht aus vier Sälen, der größte Saal hat eine Deckenhöhe von acht Metern und ist für 450 Besucher konzipiert. Heute findet im Capitol die Veranstaltung „Freitag der 13.“ statt, am morgigen Samstag „Levels“.
Thomas Lichtenberg, Leiter des Ordnungsamtes, versichert auf Nachfrage unserer Zeitung, man habe das Capitol als Großveranstaltungsstätte „auf dem Schirm“. Er, Lichtenberg, setze vorerst beim Betreiber auf Eigenverantwortung, „und dass er Fürsorge für seine Disco-Gäste übernimmt.“ Capitol-Betreiber Mike Henning teilte gestern nach mehrfachen Kontaktaufnahmeversuchen unsererseits mit, er stünde „zur Zeit“ für ein Gespräch nicht zur Verfügung.
Die Stadt Menden empfiehlt Veranstaltern (Discobetreibern, Restaurantleitern, Gastgebern kultureller Events und mehr), ihre Veranstaltungen bereits ab 100 Teilnehmern abzusagen.
Absagen bitte melden
Aber zurück zur Hagener Checkliste: Neben dem Kriterienkatalog stehen Veranstaltern, die unsicher sind, auch Ansprechpartner zur Verfügung (zentrale E-Mail-Adresse: veranstaltungsberatung@stadt-hagen.de).
Absagen von Fernuni und Musikschule
Aufgrund des Coronavirus sagt die Fernuni von Freitag, 13, März, bis einschließlich 19. April, alle öffentlichen Veranstaltungen sowie Klausuren und Prüfungen, die eine Anwesenheit von Studierenden erfordern, ab. Nähere Infos unter www.fernuni-hagen.de . Zudem wurde in einigen Bundesländern der Lehrbetrieb an Hochschulen eingestellt, mit denen die Fernuni zum Beispiel bei Klausuren kooperiert.
Auch die Max-Reger-Musikschule sagt eine Veranstaltung ab: Die „Kunst trifft Musik“-Ausstellungsreihe mit Musik der Bauhauskapelle und Fotografien von Siegfried Rubbert am Sonntag, 22. März, findet nicht statt.
Außerdem bittet die Stadt Veranstalter darum, abgesagte Events unter dieser E-Mail-Adresse zu melden, damit die Termine aus dem städtischen Veranstaltungskalender auf hagen.de entfernt werden können.