Als harte, aber richtige Entscheidung bewertet Jens Stubbe in seinem Kommentar die Entscheidung des Theaters, die Hauptbühne vorerst zu schließen.
Wochenlang bleibt die große Bühne im Theater dicht. Für alle Mitarbeiter, für viele Hagener, ist das ein harter Schlag – wohl einmalig in der Nachkriegsgeschichte des Hauses.
Bleibt die Frage: Ist diese Entscheidung richtig? Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen hat die Landesregierung generell untersagt. 774 Plätze hat das Theater. Warum nicht weiterspielen?
Weil die Zahl 1000 völlig willkürlich ist und Veranstaltungen, die von weniger Menschen besucht werden, zu überprüfen sind. Sind sie unbedingt nötig? Wie sind die genauen Umstände? Wie dicht stehen Menschen beispielsweise beieinander?
Sehr dicht, wenn man sich vor Augen führt, dass am Samstag eine Punk-Rock-Party Premiere feiern sollte, bei der ausdrücklich gewünscht ist, das die Zuschauer zusammen tanzen, schwitzen und feiern.
Hinzu kommt, dass viele Aufführungen des Hauses vor allem von älteren Hagenern besucht werden. Von Menschen, für die das Risiko besonders hoch ist.
Veranstalter müssen in diesen Tagen eigenverantwortlich abwägen. Im Falle des Theaters ist das geschehen. Diese Entscheidung ist richtig – so hart sie auch sein mag.