Hagen-Mitte. Das Projekt „Schablonen der Erinnerung“ läuft derzeit im Jungen Museum im Osthaus-Museum. Besucher sind bis Samstag, 14. März, willkommen.

In dem Projekt „Schablonen der Erinnerung“ geht es um die Pflege von Traditionen und um Wandgestaltung als verbindendes Element. Klingt theoretisch, ist aber ganz praktisch, denn die Teilnehmer – Jugendliche aus Ernestinovo in Kroatien und (eigentlich) aus Hagen – gestalten Wände mit Farben und Mustern selbst.

Eigentlich deshalb, da die vier ausgewählten Schülerinnen der Gesamtschule Haspe an dem Kunstprojekt nicht teilnehmen dürfen. „Die Eltern der Schülerinnen haben Sorge, dass ihre Kinder am Coronavirus erkranken könnten“, erklärt Ulrike Rutschmann, Kunstlehrerin der Gesamtschule Haspe.

Dennoch startete am gestrigen Dienstag, 10. März, das „Work in progress“-Projekt im Jungen Museum im Kunstquartier. Bis einschließlich Samstag, 14. März, arbeiten die drei Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren aus Kroatien nun unter Leitung von Milica Reinhart im Souterrain des Osthaus-Museums mit Gummiwalzen, Farben und Schablonen.

Begleiten das Jugendprojekt: Elisabeth May (links) und Milica Reinhart.
Begleiten das Jugendprojekt: Elisabeth May (links) und Milica Reinhart. © Yvonne Hinz

Interessierte sind eingeladen, den kreativen jungen Leuten über die Schultern zu schauen und sich von Milica Reinhart und Elisabeth May, die das Projekt seitens des Osthaus-Museums begleitet, Näheres zum Hintergrund der Wandgestaltung erklären zu lassen.

Sehnsucht nach Ebene 2

Apropos Milica Reinhart: Die Künstlerin mit kroatischen Wurzeln dürfte vielen Hagenern noch vom Altenhagener-Brücken-Projekt „Sehnsucht nach Ebene 2“ bekannt sein, das 2010 im Rahmen der Kulturhauptstadt-Veranstaltungen stattfand.

Seit sechs Jahren lebt Milica Reinhart in Kroatien, betreibt dort eine Schule für Malerei und Bildhauerei. Die Mädchen, die jetzt mit ihr nach Hagen gekommen sind und in den folgenden Tagen gemeinsam mit ihr im Pelmke-Kulturzentrum wohnen, sind Schülerinnen ihrer Malschule. „Wir haben uns mit der Tradition der Wandgestaltung in Ernestinovo beschäftigt. Dort haben vor 150 Jahren einige Donauschwaben gelebt. Einige wenige von ihnen wohnen noch immer dort. Sie haben damals die Lehmwände in ihren Häusern bemalt und mit Mustern versehen, Tapeten kannten sie nicht.“

Projekt läuft bis Samstag

Das Projekt „Schablonen der Erinnerung“ findet bis einschließlich Samstag, 14. März, im Souterrain des Osthaus-Museums statt. Besucher können den Aktiven von 13 bis 17 Uhr über die Schulter schauen.

Bei Schulklassen wird um Anmeldung unter 297-2740 gebeten.

Das Projekt „Schablonen der Erinnerung“ setzt an diese Geschichte an. „Das Kunstprojekt wird von der Märkischen Bank Stiftung unterstützt. Und das Freilichtmuseum im Mäckinger Bachtal hat das handgeschöpfte Papier gesponsert“, unterstreicht Elisabeth May.