Hagen. 600 Einsatzkräfte an einem Ort - das Risiko ist der Feuerwehr Hagen zu groß. Wegen des des Corona-Virus ist die Jahresdienstbesprechung abgesagt.

Die Feuerwehr der Stadt Hagen hat ihre Jahresdienstbesprechung abgesagt. Hintergrund ist die Ausbreitung des Corona-Virus. Die Veranstaltung sollte am Samstag, 7. März, in der Stadthalle Hagen stattfinden.

„Dabei ist in unseren Augen nicht die Veranstaltung selbst das Problem“, so Feuerwehrchef Veit Lenke gegenüber unserer Zeitung. „Aber bei unserer Jahresdienstbesprechung kommen bis zu 600 Einsatzkräfte in einem Saal zusammen. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass darunter nur ein Verdachtsfall ist, so müssten wir nach jetzigem Stand alle Teilnehmer häuslich isolieren.“ Dann wäre die Feuerwehr kaum handlungsfähig.

Feuerwehr-Chef: „Allgemeinwohl wiegt schwerer“

„Uns als Feuerwehr ist diese Veranstaltung sehr wichtig. Aber es wäre wohl fahrlässig gewesen, anders zu entscheiden“, so Lenke, der ankündigt, dass die Jahresdienstbesprechung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Und weiter: „An dieser Stelle wiegt das Allgemeinwohl schwerer.“

Derweil hat sich der Krisenstab der Stadt Hagen am Freitag zu einer vorsorglichen Abstimmung getroffen. Die Leitung hatte Baudezernent Henning Keune. „Aktuell“, so teilt die Stadt mit, „gibt es keinen Fall einer bestätigten Erkrankung in Hagen.“ Für mögliche Verdachtsfälle wurde das weitere Vorgehen abgestimmt.

Fachleute sehen Hagen gut gerüstet

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Die Fachleute des Krisenstabs sind sich einig: Auch im Ernstfall sei Hagen gut vorbereitet. Aufgrund der Situation in Hagen gebe es derzeit keinerlei Veranlassung für konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel, Veranstaltungen im Hagener Stadtgebiet am Wochenende abzusagen. Auch Kindertageseinrichtungen und Schulen haben am Montag ganz normal geöffnet.

Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen hat unter Telefon 2073934 eine Hotline für Fragen besorgter Bürger eingerichtet, die am Wochenenderund um die Uhr erreichbar ist. Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Hagen erhalten Bürger auf der städtischen Internetseite www.hagen.de. Informationen zum Coronavirus allgemein gibt es auf der Homepage des Robert-Koch-Institutes www.rki.de/faq-ncov sowie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.infektionsschutz.de.

Auch Wirtschaft vom Corona-Virus betroffen

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Auch die Südwestfälische Wirtschaft ist vom Ausbruch des Virus in NRW direkt betroffen. „Jedes Unternehmen, unabhängig von der Branche, muss sich mit dem Thema befassen und vorbeugende Maßnahmen treffen. Die SIHK zu Hagen informiert ihre Mitglieder auf ihrer Homepage“, erklärt Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK). Häufig gestellte Fragen und Antworten finden sich unter www.sihk.de/coronavirus. Ansprechpartner bei der SIHK zu Hagen ist Frank Herrmann, 390-220, herrmann@hagen.ihk.de.

Auch die Fachhochschule Südwestfalen reagiert auf die Ausbreitung des Virus. In einem Rundschreiben an alle Studenten weist Professor Claus Schuster, Rektor der Fachhochschule darauf hin, dass Auslandsreisen bis auf weiteres untersagt sind. Auch Inlandsreisen seien auf ein nötiges Mindestmaß zu beschränken.

ein Die für Dienstag, 3. März, geplante Kinderuni im großen Hörsaal ist abgesagt. Ein Ersatztermin wird bekanntgegeben.