Hagen-Boele. Ein Fachgeschäft in Hagen hat sich auf hochwertige Kaffeemaschinen spezialisiert. Wer hier kauft, soll vorher viel probieren.
Wie oft hört er diese Frage doch, der Journalist. Bei nahezu jedem Termin, bei jeder Pressekonferenz oder in der Redaktion, wenn man einen netten Kollegen am neu eingerichteten Treffpunkt am Mercedes unter den Kaffeemaschinen in der zweiten Etage trifft. „Darf es ein Kaffee sein?“
Hier hat diese Frage eine anderen Bedeutung. „Darf es ein Kaffee sein?“ Hier steht nicht ein Mercedes. Hier stehen Mercedesse. Vollgetankt – sozusagen. Startklar. „Darf es ein Kaffee sein?“ Stellt sich noch die Frage: Was für einer? Und: Von welcher der Maschinen bloß?
Keine Floskel: Kunde soll sich wohlfühlen
Hersteller aus der Schweiz konzentriert sich auf ein Produkt
Die „Kaffee-Maschinerie“ in Boele ist als Jura-Prämienshop anerkannt.
Die Firma selbst mit Sitz und Produktion in der Schweiz gibt es seit 1931.
Sie konzentriert sich im Gegensatz zu anderen größeren Elektroherstellern auf ein einziges Produkt: auf Kaffeemaschinen.
„Mit diesem Produkt müssen sie die Kunden überzeugen“, sagt Darius Glembin. Und das merke man den Maschinen der Marke eben auch an.
Das macht dieses Geschäft im Schatten der Kirche in Boele so einzigartig: Es ist das einzige in Hagen, in dem man all die Kaffeemaschinen, die es hier zu kaufen gibt, auch testen kann. „Das gehört einfach dazu“, sagt Martina Schewe-Glembin, die gemeinsam mit ihrem Mann Darius die „Kaffee-Maschinerie“ eröffnet hat. „Der Kunde soll sich wohlfühlen.“
Und was nach einer Floskel klingt, wird in dem neu eingerichteten Ladenlokal mit einer auf Hochglanz polierten Kaffeemaschinen-Insel in der Mitte zur Maxime. „Der Kaffee-Kunde ist entspannt“, sagt Martina Schewe-Glembin, „er soll ausprobieren, sich selbst Kaffees machen und immer wieder gern probieren. Wenn man so viel Geld für eine Maschine ausgibt, soll das genau so sein.“
Hochwertige Maschinen: Nur Jura und „Rocket“ im Angebot
Exklusiv ist dieses Geschäft auch, weil es sich ausschließlich auf Mercedesse konzentriert. Jura heißen diese Mercedesse in der Kaffeemaschinen-Branche. Geräte, die in einfacher Ausführung im höheren dreistelligen Bereich liegen, die bei entsprechender Ausstattung aber auch schnell im vierstelligen Bereich liegen können.
„Wir haben uns aber ganz bewusst für diesen Hersteller entschieden“, sagt Darius Glembin, der einst Radio- und Fernsehtechniker gelernt hat und sich vor 15 Jahren auf die Reparatur von Kaffeemaschinen spezialisiert hat. „Ich kenne das Innenleben. ich weiß, was da verbaut ist. Diese Maschinen sind auf Langlebigkeit angelegt. Wer sie entsprechend pflegt, der wird sehr lange Freude daran haben.“
Kaffee von Röstereien aus der Region
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Dabei ist die die Maschine nicht alles. Denn neben den hochwertigen Vollautomaten und Geräten des Mailänder Herstellers „Rocket“, der seine Maschinen noch in Handarbeit herstellt, verkaufen die Glembins auch Kaffee. „Von Röstereien aus der Region – Kaffeekultur aus Lüdenscheid und Macambo aus Radevormwald“, sagt Darius Glembin, „trommelgeröstet, ohne Bitterstoffe, sehr bekömmlich für den Magen.“
Dabei soll der Kontakt zwischen „Kaffee-Maschinerie“ und Kaffee-Genießer nicht mit dem Kauf der Maschine enden. „Wir reparieren hier alle Marken, für die wir Ersatzteile bekommen können“, sagt Darius Glembin, „bei Jura ist das auch nach vielen Jahren noch garantiert. Daneben bieten wir Service und Beratung auch nach dem Kauf.“
Bewusste Entscheidung für gehobene Kaffeemaschine
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Zu schätzen wissen das allerdings nicht alle. „Es mag durchaus Kunden geben, die bei uns zum Testen kommen und dann im Internet bestellen“, sagt Martina Schewe-Glembin, „damit müssen wir leben. Eine Kundin hat bei uns die Geräte ausprobiert, kam dann ein paar Tage später in den Laden, um sich für die gute Beratung zu bedanken und uns gleichzeitig zu erzählen, dass sie sich eine Jura beim Elektro-Großhändler gekauft hat – im übrigen zum selben Preis. Da fehlen einem dann doch die Worte.“
Dass aber ist nicht die Regel. „Die meisten entscheiden sich ja ganz bewusst für eine hochwertige Maschine“, sagt Darius Glembin, der seinen eigenen Kaffee-Konsum auf vier Tassen pro Tag beschränkt. Für Maschinen, die immer weiter fortentwickelt werden. „Es gibt Modelle, die kann ich per App steuern. Nur die Tasse muss man vorher noch selbst drunterstellen.“
Wie er so ist, der Journalist. Einen Kaffee trinkt er gerne mal. Erst recht bei diesem Termin. „Flat White“ heißt die Schöpfung aus heißem Kaffee (ohne Bitterstoffe) und aufgeschäumter Milch. Lecker. Anders. Und um Längen besser als Filter-Kaffee aus der Konferenz am Morgen.