Seit dem 1. Januar 2019 erfasst die Polizei Angriffe mit Stichwaffen. 93 Fälle wurden bis Ende November in Hagen erfasst.

Erst seit dem 1. Januar 2019 zählt die Polizei in Nordrhein-Westfalen, bei wie vielen Straftaten ein Messer eingesetzt wird. Nun gab die Polizei Hagen das erste Mal eine Statistik für Hagen heraus.

Das Polizeipräsidium Hagen erfasste insgesamt 93 Fälle, bei denen die Tatverdächtigen ein Messer oder andere spitze und scharfe Gegenstände als Tatwaffe verwendeten oder damit gedroht haben. Die Zahl bezieht sich auf die Zeit von Januar bis November 2019. Der Dezember ist noch nicht erfasst.

In fünf Fällen verbotene Messer

In 81 Fällen verwendeten die Tatverdächtigen dabei ein Messer (Beispiel Küchen- oder Taschenmesser). Davon setzten in fünf Fällen die Tatverdächtigen durch das Waffengesetz verbotene Messer ein. Das könnten zum Beispiel Fall- und Springmesser sein, aber auch Butterfly-Messer oder Faustmesser. Entscheidend ist hierbei laut Bundeskriminalamt auch die Länge der Klinge.

In zehn Fällen kamen Hiebwaffen und in zwei Fällen sonstige Stichwaffen zum Einsatz. Das sind beispielsweise Brieföffner gewesen, aber auch Scheren und Schraubendreher wurden im vergangenen Jahr als Stichwaffe missbraucht. Die Täter verwendeten die Messer oder ähnliche Waffen nicht nur bei Raubüberfällen, sondern auch zur Verteidigung bei einem Streit.

Polizei: Messer tragen zur Eskalation bei

Polizeisprecher Tino Schäfer: „Messer und andere Stichwaffen tragen bei Auseinandersetzungen deutlich zur Gewalteskalation bei. Dies gilt auch dann, wenn sie zur Selbstverteidigung mitgeführt werden. Die Verletzungsfolgen sind durch die Angreifer nicht kontrollierbar und können für die Opfer verheerend sein.“

Einordnen kann die Polizei die Zahlen noch nicht. Es fehlen die Vergleichszahlen. Im Jahr 2019 wurden im Bundesland Nordrhein-Westfalen übrigens insgesamt 6827 Fälle erfasst, in denen als Waffe ein Messer eingesetzt wurde.