Hohenlimburg. Der Hohenlimburger Karnevalsverein stemmt trotz Mitgliederrückgang noch drei Sitzungen in der Session. Für den Verein die Höhepunkte des Jahres

Während die närrische Zeit erst in einer Woche an Altweiber in die heiße Phase eintritt, ist der Hohenlimburger Karnevalsverein bereits mittendrin. Auf insgesamt drei große Sitzungen konzentriert sich die Arbeit des Vereins, am kommenden Sonntag findet die letzte davon im statt.

Dass Hohenlimburg keine närrische Hochburg ist, stört Peter Seuthe, Präsident des Hohenlimburger Karnevalsvereins, kaum. „Hohenlimburg ist genauso wenig eine Karnevalshochburg, wie Hagen eine ist.“ Und dennoch will er gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins jedes Jahr aufs Neue ein bisschen närrischen Frohsinn an die Lenne bringen – wenn auch nicht direkt nach Hohenlimburg: Denn die drei Sitzungen finden alle im Saalbau Letmathe statt.

Geeigneter Saal fehlt

Genauer handelt es sich um eine Herrensitzung und zwei Damensitzungen, die die Vereinsmitglieder alljährlich vor den tollen Tagen auf die Beine stellen, die letzte in der aktuellen Session findet am kommenden Sonntag statt. „Bis vor ein paar Jahren hatten wir sogar zwei Herrensitzungen“, so Seuthe. Eine davon sei jedoch weggefallen, weil das Interesse zuletzt zurückging. Anders bei den verbliebenen drei Sitzungen. „Wir machen in Letmathe zwei Damensitzungen, weil eine allein wegen der Nachfrage nicht ausreichen würde.“

Peter Seuthe ist seit rund 30 Jahren der Präsident des Hohenlimburger Karnevalsvereins. Hier zeigt er den Schlüssel der Hohenlimburger Rathauses, überreicht am 11.11.2019 von Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss.
Peter Seuthe ist seit rund 30 Jahren der Präsident des Hohenlimburger Karnevalsvereins. Hier zeigt er den Schlüssel der Hohenlimburger Rathauses, überreicht am 11.11.2019 von Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Warum nicht in Hohenlimburg feiern? „Weil hier der geeignete Saal fehlt“, weiß Seuthe nicht, wo er im Bezirk viele hundert närrische Besucher unterbringen sollte. Der Standort sei zudem unter den Gästen etabliert. „Wir machen da jährlich Saalkarneval, und das ist bombig.“ Auch mit der Herrensitzung und der Mädchensitzung, die an den vergangenen beiden Sonntagen stattfanden, zeigt er sich zufrieden.

Für den Verein sind es die zentralen Festivitäten des Jahres, bei denen die noch 15 aktiven Mitglieder voll eingespannt sind, teils mit Familien und Freunden. Heraus kommt je Sitzung ein rund vierstündiges Karnevalsprogramm mit Büttenredner, Tanzgarde und Musik, finanziert allein über Eintrittsgelder. „Wir sind seit Gründung vor 65 Jahren ein beitragsloser Verein.“

Für die Planung muss er weit vorgreifen: Da in der närrischen Zeit die Nachfrage nach Büttenrednern und Co. besonders groß ist, müssen die Anfragen bereits zwei Jahre im Voraus vorliegen. So steht das Programm für 2021 schon seit vergangenem Jahr. Inspiration holen sich die Vereinsmitglieder etwa bei Besuchen von Sitzungen befreundeter Vereine und bei „Künstlerbörsen“ in Köln. „Alle Künstler, die in Köln auftreten, nicht die bekannten, sondern die unbekannten, die treten dort schon auf und profilieren sich.“ Und finden sich dann vielleicht irgendwann auf dem Programm einer Sitzung vom Hohenlimburger Karnevalsverein wieder. Der Antrieb hinter diesen Aktivitäten des Vereins? „Egal ob Corona-Virus oder Zirkus in der Politik – gerade in Zeiten der Ernsthaftigkeit ist Lachen das Wichtigste. Und wir verteilen Frohsinn.“