Hagen. Nach 20 Jahren Präsidentschaft im MAC Hagen hat Dr. Jürgen Bild das Ruder an Timo Goldau übergeben. Ein Interview mit dem „Alten“ und dem „Neuen“.

Der Märkische Automobilclub Hagen (MAC) wurde 1925 gegründet und ist ein Ortsclub des Automobilclubs von Deutschland. Der AvD ist bereits 1899 ins Leben gerufen wurde. Es gibt an die 50 Ortsclubs, der Hagener ist mit 374 Mitglieder der größte Deutschlands. Die meisten Mitglieder kommen aus Hagen, einige aber auch aus Nachbarstädten wie Ennepetal und Lüdenscheid. Dr. Jürgen Bild war 20 Jahre Präsident des MAC Hagen und hat auf der jüngsten Jahreshauptversammlung das Amt an Timo Goldau übergeben.

Dr. Jürgen Bild hat die Präsidentschaft abgegeben.
Dr. Jürgen Bild hat die Präsidentschaft abgegeben. © WP | Yvonne Hinz

Herr Dr. Bild, 20 Jahre ist eine lange Zeit. Nun haben Sie das Steuer übergeben.

Dr. Jürgen Bild: Ja, ich bin seit 25 Jahren im Vorstand und war zwei Jahrzehnte lang Präsident. 20 Jahre ist eine gute Zahl, um einen Jüngeren ‘ran zu lassen.

Jürgen Bild mag Meer, Tennis und Fußball

Berge oder Meer - wo gefällt es Ihnen besser?

Als Segler gefällt es mir eigentlich am Meer besser.

Pop oder Klassik - was hören Sie lieber?

Ich mag im Grunde beides – Pop und Klassik. Ich wähle je nach Anlass aus.

Team- oder Einzelsport - was mögen Sie eher?

Auf jeden Fall Sport im Team. Daher spiele ich auch seit Jahren Fußball und Tennis.

Was werten Sie als Ihren größten Erfolg während ihrer Präsidentschaft?

Bild: Die Kontinuität des Clubs. Und, dass unsere Alterspyramide stimmt. Ohne Nachwuchs lebt kein Verein. Wir haben zum Glück, anders als viele andere Vereine, keine Nachwuchssorgen.

Herr Goldau, bislang waren Sie Sportleiter beim MAC Hagen, nun sind Sie Präsident. Was, glauben Sie, macht den Verein aus?

Goldau: Wir verbinden Sport und Gesellschaftliches. Der Mix aus motorsportlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen spricht ein gemischtes Publikum an. Und die Faszination Auto, die gibt es auch heute noch.

Bei Ihnen machen ganze Familien mit, das ist schon etwas Besonderes, oder?

Goldau: Ja, auf jeden Fall. An unserer Nikolausveranstaltung nehmen schon Dreijährige teil. Sie werden oft von den Großeltern mitgebracht. Und mit dem Kartfahren beginnen viele Kinder bereits mit sechs, sieben Jahren.

Bild: Auch unser Junioren-Club, in dem das Kartfahren im Mittelpunkt steht, ist beliebt. Auf der Kartbahn in der Selbecke stehen zwei clubeigene Karts. Wir veranstalten dort eigene Rennen, und die Karts werden von uns auch selbst gewartet. Dadurch sind schon leidenschaftliche Bastler entstanden.

Timo Goldau (44) ist neuer Präsident des MAC Hagen. Sein oberstes Ziel: die Fäden im Club zusammenzuhalten.
Timo Goldau (44) ist neuer Präsident des MAC Hagen. Sein oberstes Ziel: die Fäden im Club zusammenzuhalten. © WP | Yvonne Hinz

Wie gehen Sie im Club mit Diskussionen über Klimawandel, Feinstaubproblematik und Geschwindigkeitsbegrenzung um?

Goldau: Bei uns im Club stehen Oldtimer im Mittelpunkt, und die sehen wir als ein Kulturgut an, das es wert ist, zu schützen. Wir laden aber auch Referenten zu Vorträgen ein, die zum Beispiel das Thema neue Antriebskonzepte aufgreifen. Und ich selbst bin zur letzten Vorstandssitzung mit unserem E-Smart gefahren.


Der MAC Hagen ist ein reiner Männerclub. Finden Sie das heute noch zeitgemäß?

Bild: Ja, da unsere Strukturen noch immer funktionieren. Bislang gibt es keine Strömungen, die eine Öffnung für Frauen anregen. Richtig, wir sind ein reiner Männerclub, aber bei 95 Prozent der Veranstaltungen sind unsere Frauen, oft auch unsere Kinder, dabei. Frauen sind bei uns nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern gestalten das Clubleben aktiv mit. Es reicht doch auch, wenn ein Familienmitglied den Clubbeitrag zahlt, oder? In den nächsten Jahren bleiben wir vermutlich ein Männerclub, aber das kann sich ändern. Wir halten nicht mit Gewalt an Traditionen fest.

Der Märkische Automobilclub hat keinen festen Vereinstreffpunkt und kein turnusmäßiges Treffen?

Timo Goldau mag Popmusik und Golfspielen

Berge oder Meer - wo gefällt es Ihnen besser?

Im Winter in den Bergen, im Sommer am Meer.

Pop oder Klassik - was hören Sie lieber?

Popmusik. Am liebsten 80er- und 90er-Jahre-Musik. Die erinnert mich immer an meine Jugend.

Team- oder Einzelsport - was mögen Sie eher?

Einzelsport. Früher bin ich Kart gefahren, heute spiele ich Golf.


Goldau: Nein, das ist überflüssig, da wir im Jahr mehr als 30 Veranstaltungen auf die Beine stellen. Wir sehen uns also eh häufig. Zu unserem Adventsnachmittag kommen im Schnitt 160 Leute, zum Gänseessen mehr als 200 Clubmitglieder. Und unsere Schloss-Rallye ist in der Region das größte Event für Oldtimer-Fahrer.

Beide sind Familienmenschen

Timo Goldau, gebürtiger Hagener, ist 44 Jahre alt. Seine Frau und er haben vier Kinder im Alter von 9, 11, 13 und 15.

Der neue Präsident des Märkischen Automobilclubs Hagen ist geschäftsführender Gesellschafter der Firma „Fass-Braun“.

Dr. Jürgen Bild ist 60 Jahre alt. Bild wurde in Hagen geboren, hat später in Aachen studiert sowie promoviert. Der Statiker lebt seit 1989 wieder in Hagen.

Seine Frau und er haben zwei Kinder, die ganze Familie ist seit vielen Jahren im Märkischen Automobilclub aktiv­.

Herr Goldau, worin sehen Sie als neuer Präsident ihre Hauptaufgabe?

Goldau: Die Fäden im Club zusammenzuhalten. Und ich bemühe mich, dass das Clubleben so aktiv bleibt wie bisher.