Hagen. Vor dem Coronavirus müssen die Hagener keine Angst haben. Das sagt Dr. Anjali Scholten vom Gesundheitsamt der Stadt.
In Deutschland ist der erste Fall einer Erkrankung durch Coronaviren bekannt geworden. Ist die Angst vor dem Virus berechtigt? „Nein“, sagt die Hagener Stadtärztin Dr. Anjali Scholten, die beim Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hagen unter anderem für Infektionsschutz zuständig ist: „Die bislang bekannten Todesfälle aus China betreffen ausschließlich Menschen, die zusätzlich andere schwere Erkrankungen hatten.“
Coronaviren sind Erreger, welche Mensch und Tier anstecken können. Der Verlauf einer Erkrankung reicht von (meist nur) Schnupfen und Husten bis zur (manchmal) Lungenentzündung. „Ob bei Corona- oder ,normalen’ Grippeviren, der Krankheitsweg ist der gleiche“, erläutert Scholten. Beim Husten und Niesen werden über Speichel und Nasenflüssigkeit Erreger versprüht, die auf andere übertragen werden können. „Das heißt, ab dem Auftauchen dieser Symptome sind an Grippe Erkrankte über die sogenannte Tröpfcheninfektion ansteckend.“
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Coronavirus: Abstand halten beim Niesen
Es galt bis vor wenigen Jahren als „fein“, die Hand beim Husten oder Niesen vor den Mund zu halten. Allerdings gelangen hierbei die Erreger an die Hände und werden – beispielsweise durch Händeschütteln, den Griff zur Kaffeekanne oder Toilettentür – weitergereicht. Von daher gilt: Immer nach dem Niesen, Husten oder Schnupfen die Hände waschen und unbedingt Abstand halten beim Husten und Niesen. Am besten sollte man in ein Papiertaschentuch niesen, schnupfen oder husten und dieses in einem Mülleimer mit Deckel entsorgen. Stofftaschentücher sollten bei 60 Grad Celsius gewaschen werden. Wenn kein Taschentuch zur Hand ist, sollte man sich von den anderen Personen abwenden und in die Ellenbeuge husten.
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„Der Verdacht auf eine Erkrankung mit dem Coronavirus muss durch einen Arzt festgestellt werden“, sagt Scholten. Hinweise sind eine akute Erkrankung des Patienten, schwere Luftnot mit Husten und Schnupfen, hohes Fieber, Kontakt zu einem am Coronavirus Erkrankten, Aufenthalt im Risikogebiet oder Anzeichen einer Lungenentzündung, die mittels eines Röntgenbilds festgestellt werden können.
25.100 Todesfälle in zwei Jahren durch Grippe
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Zwischen 2017 und 2018 gab es in Deutschland 334.000 laborbestätigte Influenzafälle, 60.000 stationäre Aufnahmen ins Krankenhaus sowie 9 Millionen Arztbesuche in diesem Kontext. 5,3 Millionen Menschen waren aufgrund einer Grippe krankgeschrieben. In den Jahren 2017 und 2018 gab es 25.100 Todesfälle durch Influenza. „Vor diesem Hintergrund raten wir unseren Bürgern zwar zur Vorsicht vor allen Grippeviren, aber eine Panik vor dem Coronavirus ist unbegründet“, führt Dr. Anjali Scholten aus.