Hagen-Mitte. Das Bewegungsprojekt „Wow“ geht in die zweite Runde. Was erwartet die Teilnehmer im Training mit Ballett-Tänzerin Amber Neumann?
Es geht nicht um perfekten Tanz, sondern um Bewegung für jeden und um ein Gespür für Choreografie. Das Projekt „Wow“ am Theater wird gut angenommen und geht deshalb am Montag, 13. Januar, in die zweite Runde.
Seit 2017 festes Mitglied am Hagener Theater
Amber Neumann stammt aus Michigan. Ihre Ausbildung erhielt sie unter anderem an der Joffrey Ballet School in Chicago, am Southold Dance Theatre und am Nutmeg Conservatory in den USA.
Über sieben Jahre lang hat Amber Neumann im Joffrey Ballet in Chicago getanzt, war in der Spielzeit 2016/2017 am Theater Augsburg verpflichtet und ist seit Sommer 2017 festes Mitglied im Ballett des Hagener Theaters.
„Wow“ ist im doppelten Sinne zu verstehen. Natürlich als Ausdruck beziehungsweise Ausruf der Bewunderung, aber auch als Abkürzung für „weekly open workshop“. „Die Bezeichnung trifft den Kern des Projektes“, erläutert Yala Pierenkemper. „Es handelt sich um einen offenen Workshop, der an sechs Terminen jeweils montags von 18.45 bis 20 Uhr stattfindet“, konkretisiert die Marketingleiterin. Heißt: Interessierte ab 18 Jahren (nach oben gibt es keine Altersbegrenzung) können sich für den Workshop anmelden oder kommen – wenn sie Lust und Zeit haben – einfach in den Ballettsaal des Theaters. Terminstress soll rund um das Projekt nicht entstehen.
Warm-up und Stretching gehören dazu
Amber Neumann, Ensemblemitglied des Balletts, hat den ersten Workshop geleitet und steht auch für den zweiten ab Mitte Januar in den Startlöchern. Für jeweils eine gute Stunde trainiert die gebürtige Amerikanerin mit den Teilnehmern. „Am ersten Workshop hat nur ein Mann teilgenommen, vielleicht trauen sich beim zweiten ja mehr Männer“, sagt die 28-Jährige.
Mit einem klassischen Warm-up geht’s los. „Shake your body! (Schüttel deinen Körper!)“, fordert Amber Neumann die an diesem Abend ausschließlich weiblichen Besucher auf. Die Bewegungen sollen fließend sein, erinnert die Ballett-Tänzerin, die mit den Teilnehmerinnen Englisch spricht. Ein Stretching (Dehnübungen) folgt, dann fordert Amber Neumann zu „up and down, up and down“ auf. Die Teilnehmerinnen machen Hoch-und-Runter-Schritte durch den Ballettsaal. Zwei Frauen ziehen ihre Strickjacken aus, das erste Ziel ist erreicht.
Hanne Richter macht zum dritten Mal bei „Wow“ mit. „Ich mache seit Jahrzehnten Ballett, natürlich nur als Hobby“, erzählt die sportliche Dame. Und weiter geht’s. Nach einer kurzen Unterbrechung wird’s choreografischer. „Wir orientieren uns an der Choreografie der Produktion ,Casa Azul’ von Marguerite Donlon“, erklärt Waltraut Körver. „Es geht hier im Workshop nicht nur um die reine Bewegung, sondern auch darum, wie eine Choreografie aufgebaut wird, nämlich ähnlich wie ein Bild“, fährt die Compagnie-Managerin und Dramaturgin fort. Die Teilnehmer würden eine Menge über die Vielfalt kompositorischer Gestaltungsmöglichkeiten erfahren.
20 Teilnehmer können sich anmelden
Das Level der Teilnehmerinnen ist unterschiedlich, nicht alles läuft glatt, eine Frau dreht sich nach rechts statt nach links. Doch auf Perfektion kommt es nicht an, vielmehr auf den Spaß an Bewegung und darauf, etwas über die künstlerische Arbeit der Hagener Ballettcompagnie zu erfahren und selbst aktiv zu erleben. Im nächsten Workshop geht es um Choreografien aus der Produktion „Substanz trifft Schumacher“ („SubsTanz“), die am 13. Februar Premiere feiert. Maximal 20 Bewegungsfreudige können teilnehmen.
Kosten für sechs Einheiten: 50 Euro, Einzelstunde: 10 Euro. Anmeldung per E-Mail an waltraut.koer ver@stadt-hagen.de. Interessierte können aber auch einfach im Ballettsaal vorbeischauen.