Der Unverpacktladen ist keine Modeerscheinung, sondern ein Standortfaktor, kommentiert Michael Koch

Das passt: Ein Unverpacktladen ist eine sehr gute Ergänzung. Und zwar nicht nur für Wehringhausen, sondern für ganz Hagen. Denn auch wenn er kaum die Plastikmüllfluten in der Stadt komplett wird beseitigen können, so ist er doch ein Zeichen für Nachhaltigkeit.

Egal, ob die Masse der Menschen auch weiterhin dreifach verpackte Lebensmittel kaufen wird. Ein Unverpacktladen beweist zumindest, dass es auch ohne geht. Und er ist ein Angebot für die Menschen, die nicht nur reden, sondern auch im Alltag handeln wollen.

Wenn auch sicherlich hier nicht alle Kunden sofort zu 100 Prozent ihren Lebenswandel umstellen werden. Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind keine kurzfristigen Modeerscheinungen. Sie sind vielmehr in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Und gerade deshalb ist der Unverpackt-Laden auch wichtig für die Entwicklung in der ganzen Stadt. Es sind nicht nur die Strick-Wollpullover-Träger, die so ein Angebot interessant finden.

Es sind vor allen Dingen auch urban geprägte Menschen, die vielleicht in anderen Städten gelernt oder studiert und dort eine Alternativ-Szene zu schätzen gelernt haben. Für sie ist ein alternatives Angebot ein Stück Lebensqualität. Und ein Kriterium, wo sie wohnen wollen.

Hagen braucht diese oft gut ausgebildeten urbanen Leute. Und diese Szene findet nun in Wehringhausen zunehmend etwas: Bioladen, der nachhaltige Mode-Shop Onkel Joe‘s Laden, das Repair-Café, der Umsonstladen. Sie geben Hoffnung, dass es mit Wehringhausen weiter bergauf geht.