Hagen. Ein 23-Jähriger soll seine Ex-Freundin gekidnappt und später brutal vergewaltigt haben. Jetzt ist der Mann kurz vor dem Urteil abgetaucht.

Er (23) soll mitten in der Nacht seine Ex-Freundin (22) vor ihrem Wohnhaus in der Stadtmitte gekidnappt, in einen Lieferwagen gezerrt und zu einem Autobahnparkplatz in Dortmund entführt haben. Dort soll er sie auf der Ladefläche brutal vergewaltigt.

Jetzt ist der Mann, dem diese Grausamkeiten vor der 1. Strafkammer des Landgerichts vorgeworfen werden, weg.

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Am siebten Verhandlungstag, noch bevor plädiert und ein Urteil verkündet werden konnte, verschwand er spurlos.

Die vom Vorsitzenden Jörg Weber-Schmitz ausgeschickten Polizeibeamten konnten ihn unter seiner Wohnanschrift (wo auch seine Ehefrau und zwei kleine Kinder leben) nicht antreffen. Ob er angesichts der vorab angekündigten möglichen Straferwartung „im Bereich von fünf Jahren Haft und darüber“ in sein Heimatland Türkei geflohen ist? „Wir wissen nichts“, so sein Verteidiger Ihsan Tanyolu (Dahl).

Die Kammer, die den Angeklagten einst unter Auflagen haftverschont hatte und am Donnerstag den Haftbefehl wieder in Vollzug setzte, will am 30. Dezember weiterverhandeln – und notfalls in Abwesenheit urteilen.