Hagen/Schalksmühle. Ein 79-Jähriger wird bei einem Brand schwer verletzt. Einer der Brandstifter wird tot aufgefunden. Ein mysteriöser Fall für die Polizei Hagen.
Ein mysteriöser Fall knapp hinter den Stadtgrenzen von Hagen und Breckerfeld beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft in Hagen: Offensichtlich haben zwei Männer ein Feuer in einem Haus in Dahlerbrück gelegt. Der Hausbesitzer wurde schwer verletzt. Die zuständige Polizei in Hagen ermittelt wegen versuchten Mordes: Doch dann machte sie eine grausige Entdeckung.
Die Vorgeschichte:
In der vergangenen Woche, in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember, hatten Anwohner die Feuerwehr alarmiert, weil dichter Rauch aus einem Haus am Linscheider Berg in Dahlerbrück quoll. Es gab dramatische Szenen: Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte, so die Feuerwehr, habe eine Person um Hilfe rufend am Fenster des ersten Obergeschosses eines Mehrfamilienhauses gestanden. Die Feuerwehrleute retteten den 79-Jährigen sofort über eine Steckleiter.
Er wurde schwer verletzt mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Weitere vier betroffene Personen konnten das Gebäude selbstständig verlassen und wurden noch vom Rettungsdienst versorgt. Der Brandrauch hatte sich zudem bereits im gesamten Objekt ausgebreitet. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand und barg auch vier Gasflaschen aus dem Keller. Eine Ausbreitung des Brandes auf weitere Teile des Hauses konnte durch die Feuerwehr erfolgreich verhindert werden.
Die Ermittlungen
Schnell stellte sich für die Polizei nach dem Brand aber heraus: Das Feuer war offensichtlich vorsätzlich gelegt worden. Eine Mordkommission beim Polizeipräsidium Hagen wurde eingerichtet. Und zwei 27 und 35 Jahre alte Männer – beide wohnen ebenfalls im Raum Schalksmühle – konnten schnell als Tatverdächtige ermittelt werden. Das Amtsgericht Hagen erließ in der Folge gegen beide Haftbefehle wegen versuchten Mordes.
Doch dann gab es eine erneute Wendung in dem Fall: Als die Beamten den 35-Jährigen am vergangenen Sonntag, 15. Dezember, festnehmen wollten, fanden sie ihn leblos in seiner Wohnung. „Nach den bisherigen Ermittlungen ist von einem Suizid auszugehen“, sagt Michael Siemes, der Sprecher des Polizeipräsidiums Hagen, das bei Kapitaldelikten auch für den Märkischen Kreis und damit Schalksmühle zuständig ist. Der andere Tatverdächtige, der 27-Jährige, befand sich aber weiter auf der Flucht – bis zum Donnerstagvormittag. Da konnte er im im Zuge der Fahndung in Halver festgenommen werden. Im Laufe des Nachmittags wurde er dem Haftrichter vorgeführt.
Ob es Erkenntnisse gibt, dass der mutmaßliche Suizid im direkte Zusammenhang mit dem versuchten Mord in Dahlerbrück steht, wollte Polizeisprecher Michael Siemes nicht sagen. Ebenso wenig gibt es Antworten auf die Fragen, ob der Brandstiftung ein Einbruch vorausgegangen war oder in welchem Verhältnis das Opfer der Brandstiftung und die beide mutmaßliche Brandstifter standen. Nach Informationen der WESTFALENPOST soll der 79-Jährige aber einmal Vermieter der beiden Tatverdächtigen gewesen sein.