Der Start war gut - aber beim Öffentlichen Personennahverkehr in Hagen ist noch Luft nach oben. Das zumindest findet WP-Redakteur Jens Stubbe.

In den sozialen Netzwerken, so lautet ja ein Vorwurf, seien ohnehin nur Nörgler unterwegs. Das allerdings greift zu kurz. Denn jene, die sich beispielsweise auf Facebook äußern und den neuen Fahrplan der Hagener Straßenbahn kritisieren, mögen dafür aus ihrer Sicht gute Gründe haben.

Dennoch darf man vermuten: Wer von den Änderungen im Öffentlichen Personennahverkehr profitiert, wird sich bis auf Ausnahmen nicht auf Facebook zu Wort melden. Und: Im Grunde befindet sich die Politik auf gutem Weg, wenn sie den ÖPNV in einer verkehrs- und schadstoffgeplagten Stadt stärkt.

Die Busse in Hagen rollen künftig 1,2 Millionen Kilometer mehr. Und das ist erst einmal eine positive Nachricht. Auf den Hauptachsen gilt nun das, was Hagener, die sich gelegentlich in den großen Metropolen bewegen, schon kennen. Man kann sich ohne genaue Fahrplankenntnis an einer Haltestelle positionieren und weiß genau: Der nächste Bus kommt in einem sehr überschaubaren Zeitraum.

Die Politik befindet sich auf einem guten Weg – und trotzdem möchte man ihr zurufen, dass all das noch nicht ausreicht, um eine Verkehrswende wirklich einzuleiten. Es braucht einen wesentlich preisgünstigeren ÖPNV, es braucht mehr Spuren, auf denen Busse zu den Hauptverkehrszeiten am Individualverkehr vorbeiziehen können. Und es braucht dringend Radwege, auf denen Berufspendler sich sicher und schnell bewegen können.

Man sieht: In Sachen Verkehr ist noch (saubere) Luft nach oben.