Hagen. Jetzt wird es Ernst: Am Sonntag ist der völlig neue Bus-Fahrplan der Hagener Straßenbahn in Hagen in Kraft getreten. Was sich ändert.
Kern des neuen Netzes ist eine Taktfrequenz von zehn Minuten auf den den Hauptachsen (bislang 15 Minuten). „Dabei geht es um die Zeit, die man maximal an einer Haltestelle warten muss, bis der nächste Bus kommt“, sagt Werner Flockenhaus von der Hagener Straßenbahn, „wenn also beispielsweise aus Haspe acht Busse pro Stunde in Richtung Innenstadt fahren, wird dieser Takt zum Teil auch unterschritten.“
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Hinzu kommt die Ausweitung des Angebots in den Abendstunden sowie an den Wochenenden: Das bedeutet, dass die Nachtexpresse künftig erst ab 22.30 Uhr fahren und bis dahin das normale Netz bedient wird. Gefahren wird künftig auch an Sonn- und Feiertagen zwischen 7 und 24 Uhr (bislang 8 und 23 Uhr). Statt eines ganztäglichen 60-Minuten-Takts verkehren die Busse jetzt zwischen 10 und 20 Uhr (geringe Abweichungen möglich) im 15-Minuten Takt.
50 neue Busfahrer in Hagen eingestellt
„Daneben haben wir versucht, die Umsteigebeziehungen an den Knotenpunkten jeweils in allen Fahrtrichtungen zu optimieren“, kündigt Werner Flockenhaus an, dass sich auch dort für die Kunden die Wartezeiten verkürzen werden. „Verbessert haben wir auch die Umstiegsmöglichkeiten zum Schienenverkehr, was natürlich nicht in jedem Fall gelingen kann.“
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All das ist für die Hagener Straßenbahn eine erheblich Herausforderungen, zumal der Rat der Stadt ja erst im Mai die Ausweitung des Angebots beschlossen hat. „Wir werden im nächsten Jahr etwa 1,2 Millionen Kilometer mehr fahren als 2018“, sagt Straßenbahn-Vorstand Christoph Köther, „es ist uns und unseren Partnern gelungen, 50 neue Busfahrer zu finden, einzustellen und zum Teil zu qualifizieren. Verbunden ist die Angebotserweiterung mit neuen Dienstplänen, mit Schulungen für die Mitarbeiter, der Genehmigung der neuen Linienwege und der Umrüstung der Haltestellen.“
Angebotserweiterung kostet unter dem Strich rund 3 Millionen Euro
Die Kostensteigerung liegt nach Kalkulationen der Straßenbahn, die 2018 ein Defizit von 12,5 Millionen Euro eingefahren hat, bei 3,5 Millionen Euro. „Zum Nulltarif ist eine solche Angebotserweiterung nicht zu haben. Sie macht aber nur Sinn, wenn es uns gelingt, neue Kunden zu gewinnen und Teile des motorisierten Individualverkehrs zu verlagern“, so Köther. „Unser Anspruch ist es, auch die Einnahmen zu erhöhen.“ Dabei geht die Straßenbahn von rund 500.000 Euro aus.
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Am kommenden vierten Adventswochenende haben auch alle, die sonst vielleicht nicht so viel Bus fahren, die Chance, das neue Angebot zu testen: Denn dann werden ein Wochenende lang die Busse in Hagen völlig umsonst fahren.
Alle weitere Informationen zu den Veränderungen und zu einzelnen Strecken gibt es hier.