Die Streikbereitschaft bei den Beschäftigten des Kaufhofs in Hagen und anderen Städten ist offenbar groß. Das ist angesichts der Befürchtung, dass eine Verschmelzung des Konzerns ohne Sanierungstarifvertrag automatisch eine rund zehnprozentige Lohnkürzung nach sich ziehen würde, auch nur allzu verständlich.
Die Krise der Warenhäuser ist sicherlich in erster Linie auf den boomenden Online-Handel zurückzuführen, der dabei ist, sich immer größere Marktanteile zu sichern. Andererseits kann man beim stationären Einzelhandel bisweilen den Eindruck gewinnen, den Wettbewerb mit der Konkurrenz nicht mehr über Dienstleistungen und Waren auszutragen, sondern vor allem über die Personalkosten. Auf der Streikversammlung am Donnerstag erinnerten langjährige Kaufhof-Mitarbeiterinnen daran, dass die Filiale in Hagen einst 500 Beschäftigte hatte. Heute seien es noch 70.
Bleibt also zu hoffen, dass der Eigentümer, der österreichische Investor René Benko, Geld in das Warenhaus investiert, um es zukunftssicher aufzustellen. Davon würde selbstredend auch die Hagener Filiale und darüber hinaus der gesamte Einzelhandel in der Stadt profitieren.